Jüdische Kulturtage

Mehr Polizei und geändertes Programm

Bei den Jüdischen Kulturtagen Sachsen-Anhalt wird Sicherheit großgeschrieben. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die Terrorangriffe auf Israel haben auch Einfluss auf das Programm der Jüdischen Kulturtage in Sachsen-Anhalt. Wie Projektkoordinatorin Johanna Silchmüller in Magdeburg sagte, ist insbesondere die Polizeipräsenz deutlich erhöht worden. Polizisten seien mittlerweile grundsätzlich bei den noch bis zum 7. Dezember dauernden Kulturtagen präsent.

Auch die Veranstaltungen zu 75 Jahre Israel seien stark betroffen gewesen. So hätten mehrere Gäste aufgrund der aktuellen Sicherheitslage nicht anreisen können, sagte Silchmüller. Unter anderem seien mit einem der Pressesprecher der israelischen Armee insgesamt acht Auftritte geplant gewesen, etwa in der Staatskanzlei und im Justizministerium in Magdeburg oder der Polizeiinspektion Halle. »Wir haben die Veranstaltungen ins nächste Jahr verschoben und hoffen, dass die Situation dann anders ist«, sagte Silchmüller.

Bei Veranstaltungen mit Musik sei entscheidend, ob es einen Israel-Bezug gebe. Beispielsweise habe es bei der Eröffnungsveranstaltung am 15. Oktober in Magdeburg eine Bitte an die Band gegeben, das musikalische Programm aufgrund der Angriffe auf Israel entsprechend anzupassen. Tanzveranstaltungen seien ohnehin nicht geplant gewesen.

»Wir wollen zeigen, dass wir hier standhalten, auch wenn in Israel Krieg herrscht«, sagte Silchmüller. Man wolle die jüdische Kultur und das jüdische Erbe im Land präsentieren und aufleben lassen. »Es wäre fatal gewesen, wenn wir die Kulturtage abgesagt hätten.« epd

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Chidon Hatanach

»Wie schreibt man noch mal ›Kikayon‹?«

Keren Lisowski hat die deutsche Runde des Bibelquiz gewonnen. Jetzt träumt sie vom Finale in Israel

von Mascha Malburg  10.11.2025