JSUD

Mehr Offenheit und Diversität

Anna Staroselski (r.) nach der Wahl des neuen JSUD-Vorstands im März 2019 Foto: Gregor Zielke

Die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) hat am Sonntag auf ihrer dritten Vollversammlung seit der Gründung 2016 einen neuen Vorstand und einen neuen Präsidenten gewählt. Mischa Ushakov löste Gründungspräsidentin Dalia Grinfeld ab, die sich nicht erneut zur Wahl gestellt hatte. Seine Stellvertreter sind Anna Staroselski, Lars Umanski, Avital Greenberg und Ruben Gerczikow.

Die Vollversammlung fand im Rahmen des Jugendkongresses der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden (ZWST) in Berlin statt. Der neue Vorstand werde sich weiterhin für gute Beziehungen mit seinen religiösen, gesellschaftlichen und politischen Partnern einsetzen und freue sich darauf, weitere zu knüpfen, erklärte der neue Vorstand. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Pluralismus Sein Ziel sei es, »eine pluralistisch Jüdische Studierendenunion« aufzubauen, »die es schafft, die junge Generation in ihrer Vielseitigkeit und Diversität zu repräsentieren«. Dies sei der Schlüssel zu einer erfolgreichen politischen Arbeit, sagte der 20-jährige Ushakov nach seiner Wahl der Jüdischen Allgemeinen. »Der neue Vorstand besteht aus jungen Leuten, die aus den verschiedensten Strömungen unserer Religion kommen. Er repräsentiert die Vielfalt der jungen jüdischen Generation Deutschlands und ist gewillt, eine starke und geeinte jüdische Stimme in die Gesellschaft zu tragen.«

Mischa Ushakov will sich dafür
einsetzen, dass das Judentum
integraler Bestandteil der
multikulturellen Gesellschaft wird.

Außerdem müsse die Transparenz nach innen und nach außen gestärkt werden, sagte der neue JSUD-Chef, der in Berlin Industriedesign studiert und sich als begeisterten Europäer bezeichnet. »Wir brauchen noch mehr junge, aktive Juden und Jüdinnen, die als Multiplikatoren die deutsche Gesellschaft mitprägen und jüdische Sichtweisen in die Mehrheitsgesellschaft integrieren. Wenn von der pluralistischen, multikulturellen Gesellschaft von morgen die Rede ist, müssen wir mit dabei sein; nur dann besteht die Möglichkeit, dass das Judentum eines Tages integraler Bestandteil wird«, forderte Ushakov.

Engagement ZWST-Präsident Abraham Lehrer hatte zu Beginn der JSUD-Vollversammlung das politische Engagement der jungen Erwachsenen gewürdigt. »Auf euch kommt es künftig an«, sagte Lehrer. »Engagiert euch! Ihr seid die künftigen Gemeindevorstände, die künftigen Entscheider bei der ZWST und anderen Gremien – und somit Mitbestimmer über die jüdische Zukunft in unserem Land.«

Die JSUD ist die überregionale Vertretung von mehr als 25.000 Juden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren und kooperiert mit 32 jüdischen Studierendenverbänden in Deutschland.

»Es ist gut und richtig, dass die jungen Menschen aufstehen«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster zur Eröffnung des Jugendkongresses. Schließlich sei es primär auch die Studierendengeneration, die die Folgen heutiger Entscheidungen tragen müsste. Dass es nicht nur junge Leute gebe, denen alles egal sei oder die »mit kahl rasiertem Schädel rechtsextreme Parolen brüllen oder mit Drohgebärden vor Flüchtlingsheimen aufmarschieren«, sei ein ermutigendes Zeichen, unterstrich der Zentralratspräsident. ja

Dialog

Freunde wie Berge

Juden und Kurden verbindet eine jahrtausendealte Freundschaft. Um ein Zeichen der Gemeinsamkeit zu senden und sich des gegenseitigen Rückhalts zu versichern, kamen sie nun auf Einladung der WerteInitiative in Berlin zusammen

von Katrin Richter  10.09.2025

Literatur

»Es wird viel gelacht bei uns«

Der Historiker Philipp Lenhard und die Schriftstellerin Dana von Suffrin über den von ihnen gegründeten Jüdischen Buchklub, vergessene Klassiker und neue Impulse

von Luis Gruhler  09.09.2025

Ausstellung

Lesen, Schreiben, Sehen, Handeln, Überleben

Im Literaturhaus München wird das Leben der amerikanischen Denkerin und Publizistin Susan Sontag gezeigt

von Ellen Presser  09.09.2025

München

Spur der heiligen Steine

Es war ein Sensationsfund: Bei Baumaßnahmen am Isarwehr wurden Überreste der früheren Hauptsynagoge entdeckt. Der Schatz wird nun vom Jüdischen Museum erforscht

von Michael Schleicher  07.09.2025

Dialog

Gemeinsam stark

Fatma Keser ist Mitbegründerin von »Pêk Koach – Jewish-Kurdish Women’s Alliance«. Der Frauenverein will jüdische und kurdische Perspektiven vermitteln

von Pascal Beck  07.09.2025

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025