Julius-Hirsch-Preis

Makkabi ausgezeichnet

Makkabi Deutschland erhielt den 3. Platz Foto: Jérôme Buske

Den dritten Preis, den übergibt Julius Hirschs Enkel Andreas selbst. Es ist die Auszeichnung für Makkabi Deutschland, und während Makkabi Deutschland-Präsident Alon Meyer auf die Bühne geht, hallt der Applaus durch die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin-Mitte. Zu Recht, wird der Sportverein doch für sein Präventionsprojekt »Zusammen1« ausgezeichnet, wodurch der organisierte Sport gegen Antisemitismus gestärkt werden soll.

Makkabi teilt sich den mit insgesamt 21.000 Euro dotierten Preis mit den beiden Erstplatzierten, dem Chemnitzer Stadtteilverein Athletic Sonnenberg, dem ebenfalls in Chemnitz ansässigen gemeinnützigen Verein ASA-FF, und dem Zweitplatzierten, dem Frankfurter Traditionsklub SG Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiss. Ein Ehrenpreis ging in diesem Jahr an Christian Streich, den Trainer des Bundesligaklubs SC Freiburg. Makkabi Deutschland-Präsident Alon Meyer betonte in einer Panelrunde, dass es angesichts der zahlreichen Demonstrationen für die islamistische Terrororganisation Hamas ein Umdenken geben müsse: »Wenn wir diesen Mob auf den Straßen sehen, haben wir versagt, unsere guten demokratischen Werte zu vermitteln.« Man müsse das Fach »Gesellschaftliche Verantwortung/Respekt/Menschliches Miteinander« in den Schulen lehren, »das sich gern auch zehn oder 13 Jahre durchziehen könnte«. Das sei, so Meyer, wichtiger, als kurzfristig historische Daten zu lernen und diese für eine Prüfung wiederzugeben. Auch dafür gab es Applaus für Meyer.

Der Julius Hirsch Preis wird seit 2005 verliehen und ist benannt nach dem deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius »Juller« Hirsch, der im Frühjahr 1943 in Auschwitz ermordet wurde.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Bundesinnenministerin Nancy Faeser würdigten in diesem Jahr Vereine, die sich in besonderer Weise gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für Verständigung und gegen Ausgrenzung von Menschen engagieren. Zur Jury des Preises zählen neben vielen anderen Charlotte Knobloch, die langjährige Präsidentin des Zentralrates der Juden, sowie Julius Hirschs Enkel Andreas Hirsch und Urenkelin Julia Hirsch. dpa/kat

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025