Frankfurt/ Main

Lob der Einheitsgemeinde

Im Gespräch: Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Historiker Michael Brenner und Maram Stern, stellvertretender Generalsekretär des World Jewish Congress (v.l.) Foto: Rafael Herlich

Angesichts von Flüchtlingskrisen und leeren Synagogen haben am Montagabend in Frankfurt am Main der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, der Historiker Michael Brenner und der stellvertretende Generalsekretär des World Jewish Congress, Maram Stern, in Frankfurt über »Jüdische Perspektiven im 21. Jahrhundert« debattiert.

Schabbat Diskutanten wie Zuhörern schienen vor allem die innerjüdischen Themen wichtig zu sein. Michael Brenner, Professor für Jüdische Geschichte und Kultur, verwies darauf, dass die Gemeinden in den vergangenen 30 Jahren dank der Einwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion zwar enorm gewachsen seien, gleichzeitig aber die Synagogen an Schabbat immer leerer würden.

Möglicherweise habe das Modell der Einheitsgemeinde ausgedient, provozierte er den Widerspruch von Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann. Gerade diese biete eine große Bandbreite an Angeboten zur Teilhabe an jüdischem Leben, sagte Botmann.

föderalismus Die Organisationsform der Juden in Deutschland mit ihrer Untergliederung in den Zentralrat auf Bundesebene, den Landesverbänden und schließlich den Gemeinden als kommunalen Trägern spiegele den Föderalismus der Bundesrepublik wider.

Auch Maram Stern, stellvertretender Generalsekretär des World Jewish Congress, lobte die Einheitsgemeinde als in der Welt einzigartiges Konstrukt: »Das ist ein deutsches Phänomen, das kann man nicht nachmachen«, sagte er.

Lesen Sie mehr in der Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025

Jahrestag

»So betäubend wie damals«

Am Mahnmal in Fürstenfeldbruck wurde an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert

von Luis Gruhler  13.09.2025

Feiertage

Tradition im Paket

Das Familienreferat des Zentralrats der Juden verschickt die neuen Mischpacha-Boxen mit allerhand Wissenswertem rund um Rosch Haschana und Sukkot

von Helmut Kuhn  12.09.2025

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigte sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Dialog

Brücken statt Brüche

Eine neue große Tagung der Denkfabrik Schalom Aleikum widmet sich der digitalen Kommunikation in Krisenzeiten

 11.09.2025