München

Liebe, Geschichte, Gedenken

Aus dem Nachlass von Isaac Bashevis Singer Foto: PR

Liebe
Bei »Jarmy und Keila« handelt es sich um die beiden Hauptpersonen eines gleichnamigen Romans aus dem Nachlass von Isaac Bashevis Singer, ursprünglich 1977 als Fortsetzungsroman für den jiddischsprachigen »Forverts« geschrieben. Kann es für einen ehemaligen Häftling und seine große Liebe im Jahr 1911 in Warschau Aussicht auf ein Glück jenseits des Ozeans geben? Singer stellt die Schicksale Auswanderungswilliger schonungslos dar. Der Roman wird am Montag, 1. Juli, 20 Uhr, im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, vorgestellt. Karten gibt es bei der Literaturhandlung unter der Rufnummer 089/ 280 01 35. ikg

Bayern
Seit vielen Jahren geben die Historiker Michael Brenner und Andreas Heusler im Verlag De Gruyter Oldenbourg eine Reihe von »Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern« heraus. Nach Biogra­fien wie denen der Schriftstellerin Carry Brachvogel und der Künstlerin Maria Luiko sowie regionalgeschichtlichen Arbeiten über Juden in Franken, Schwaben und der Oberpfalz ist der neueste, 662 Seiten starke elfte Band einer Gesamtdarstellung der jüdischen Geschichte in Bayern Von den Anfängen bis zur Gegenwart gewidmet. Der Autor Rolf Kießling, von 1994 bis 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte an der Universität Augsburg, stellt sein Werk auf Einladung der Abteilung für jüdische Geschichte und Kultur an der LMU und des IKG-Kulturzentrums am Mittwoch, 3. Juli, 20 Uhr, in der Ludwig-Maximilians-Universität, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum E 004, vor. Bernd Sibler, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sowie Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern, sprechen Grußworte. Es moderiert Michael Brenner. Um Anmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer 089/ 21 80 55 70 oder per E-Mail unter juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de. ikg

Gedenken
Eine Stele vor dem Haus in der Leopoldstraße 102 erinnert seit dieser Woche an Lina Biswanger und ihre Enkeltochter Anneliese Treumann. Die beiden Frauen, die als Jüdinnen unter die rassistische Gesetzgebung der Nazis fielen, wurden verfolgt, ausgegrenzt und schließlich in das besetzte Polen deportiert. Lina Binswanger starb 1943 unter den katastrophalen Bedigungen im Ghetto Theresienstadt. Die genauen Todesumstände von Anneliese Treumann, die in das Zwangsarbeiterlager nach Piaski deportiert worden war, sind nicht bekannt. Die »Mitzwe Makers« München lasen aus Briefen von Lina Binswanger und Anneliese Treumann. ikg

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025