Bildung

Lektüre für Hannover

»Drei Jahre harter Arbeit, geleistet von einer kleinen Gruppe ehrenamtlicher Helfer, liegen hinter uns«, sagt Kay Schweigmann-Greve, Vorsitzender der Israel-Jacobson-Gesellschaft, bei der Eröffnung der jüdischen Bibliothek am 10. Mai im Haus der liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Fuhsestraße. »Anfangs haben wir den Aufwand etwas unterschätzt, weil wir ja alle Laien sind.«

Auswahl 4.000 Bücher gibt es derzeit im Bestand, Platz ist für 20.000 Exemplare. Gesammelt wird alles, »was zur jüdischen Kultur gehört, so wie sie sich in den letzten 200 Jahren artikuliert hat«, so Schweigmann-Greve. Das Angebot umfasst russische, hebräische und jiddische Werke. Es reicht von jüdischer Traditionsliteratur wie Talmud und Midrasch über Belletristik jüdischer Autoren, Biografien und Autobiografien bis hin zu jüdischen Kochbüchern.

Die Bibliothek bietet Einführungsliteratur in jüdisches Denken sowie über Feste und Alltag jüdischen Lebens. Für die Jüngsten wurde eine kuschelige Leseecke mit Kinderbüchern eingerichtet. Eine besondere Perspektive auf die deutsch-jüdische Geschichte bietet eine große Sammlung von Augenzeugenberichten von Schoa-Überlebenden. Alle Bücher, CDs und DVDs wurden der Bibliothek gespendet oder mithilfe von Spendengeldern angekauft.

Bildung Ergänzt wird das Angebot durch ein Kulturprogramm mit Lesungen, Vorträgen und Filmvorführungen rund ums Judentum sowie einem russischsprachigen Seminar zur deutsch-jüdischen Geschichte. Initiiert und ausgestattet wurde die Bibliothek von der Israel-Jacobson-Gesellschaft.

Für Gemeindevorsitzende Ingrid Wettberg ist die Bibliothek eine wertvolle Bereicherung des Kulturangebots. »Ihre Entwicklung ist eine Lebensaufgabe.« Zur Eröffnung kamen Kulturministerin Johanna Wanka, Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover, und Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil.

Jom Haschoa

Geboren im Versteck

Bei der Gedenkstunde in der Münchner Synagoge »Ohel Jakob« berichtete der Holocaust-Überlebende Roman Haller von Flucht und Verfolgung

von Luis Gruhler  05.05.2025

Berlin/Potsdam

Anderthalb Challot in Apartment 10b

In Berlin und Potsdam beginnt am 6. Mai das Jüdische Filmfestival. Die Auswahl ist in diesem Jahr besonders gut gelungen

von Katrin Richter  05.05.2025

Sehen!

Die gescheiterte Rache

Als Holocaust-Überlebende das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften wollten

von Ayala Goldmann  04.05.2025 Aktualisiert

Nachruf

»Hej då, lieber Walter Frankenstein«

Der Berliner Zeitzeuge und Hertha-Fan starb im Alter von 100 Jahren in seiner Wahlheimat Stockholm

von Chris Meyer  04.05.2025

Essay

Das höchste Ziel

Was heißt es eigentlich, ein Mensch zu sein? Was, einer zu bleiben? Überlegungen zu einem Begriff, der das jüdische Denken in besonderer Weise prägt

von Barbara Bišický-Ehrlich  04.05.2025

Zusammenhalt

Kraft der Gemeinschaft

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern feierte das Fest der Freiheit im Geiste von Tradition und Herzlichkeit

von Rabbiner Shmuel Aharon Brodman  03.05.2025

Porträt der Woche

Die Zeitzeugin

Assia Gorban überlebte die Schoa und berichtet heute an Schulen von ihrem Schicksal

von Christine Schmitt  03.05.2025

München

Anschlag auf jüdisches Zentrum 1970: Rechtsextremer unter Verdacht

Laut »Der Spiegel« führt die Spur zu einem inzwischen verstorbenen Deutschen aus dem kriminellen Milieu Münchens

 02.05.2025

Auszeichnung

Margot Friedländer erhält Großes Verdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhält das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik. Steinmeier würdigt ihr Lebenswerk als moralische Instanz

 02.05.2025