Berlin

Laufen für den Frieden

Auf die Plätze, fertig, los! Am vergangenen Freitag beteiligten sich Tausende Berliner Schüler am diesjährigen Friedenslauf. Bei frühsommerlich angenehmen Temperaturen liefen nach Angaben der Veranstalter etwa 5000 Kinder und Jugendliche für Frieden, Flüchtlinge und interreligiöse Toleranz ab dem Brandenburger Tor durch Berlins Mitte.

Der vom »Forum Ziviler Friedensdienst« organisierte Charity-Lauf sammelt seit 2005 Spenden für gemeinnützige Projekte des Vereins sowie für das »House of One«, ein gemeinsames Bet- und Lehrhaus für Juden, Christen und Muslime, dessen Bau im Zentrum Berlins geplant ist. In diesem Jahr soll mit den erlaufenen Spenden zudem ein Friedensprojekt im Libanon unterstützt werden, das vor Ort den Kontakt zwischen Einheimischen und Flüchtlingen aus Syrien fördern will.

interreligiös Die feierliche Eröffnung des Friedenslaufs fand bereits zwei Tage zuvor in der Marienkirche statt. Die Schüler, die zu dem multireligiösen Gottesdienst gekommen waren, wurden mit den Friedensgrüßen der drei großen Weltreligionen empfangen, gesprochen von einem Rabbiner, einem Pfarrer und eigentlich auch von einem Imam – der war aber kurzfristig erkrankt, und so begrüßte Pfarrer Gregor Hohberg die Schüler auch gleich noch mit einem beherzten »Salam Aleikum«.

Der Gottesdienst fand in Kooperation von Evangelischen Schulen und Geistlichen des »House of One« statt, die in der Marienkirche regelmäßig religionsübergreifende Gottesdienste abhalten. »Ich sehe unsere Veranstaltung als eine gute Form der Friedenserziehung. Wenn man sich in die Rolle des anderen hineinversetzt, können Vorurteile abgebaut werden«, sagte Rabbiner Andreas Nachama. Die Schulen hätten großes Interesse am Projekt und der Idee des »House of One«, so der Rabbiner.

dialog Das Bethaus soll am Petriplatz in Berlin-Mitte entstehen – mit einer Synagoge, einer Kirche und einer Moschee sowie Räumen für gemeinsam organisierte Veranstaltungen unter einem Dach. Die räumliche Nähe soll den interreligiösen Dialog fördern und ein Zeichen über Berlins Grenzen hinaus setzen: Drei Religionen können in einer multikulturellen Gesellschaft friedlich nebeneinander existieren.

Genau das sei auch der richtige Weg für ein tolerantes Zusammenleben, betont Rabbiner Nachama. »In der gemeinsamen Diskussion lernen wir kennen, was uns verbindet und auch, was uns unterscheidet«, sagte Nachama.

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