Dresden

Landesverband Sachsen wählt neuen Vorsitz

Die Neue Synagoge und das jüdische Gemeindezentrum in Dresden Foto: picture alliance/dpa

Der Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden wird am Freitag eine neue Vorsitzende oder einen neuen Vorsitzenden wählen. Das teilte der Landesverband in einer Pressemitteilung mit. Die Namen von Kandidaten wurden bisher nicht genannt. Die Wahl ist geheim und wurde nötig, weil die bisherige Vorsitzende, Nora Goldenbogen, Ende November 2024 gestorben war. Derzeit hat Küf Kaufmann, der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, den Vorsitz inne, den er nach Goldenbogens Tod provisorisch übernahm.

Küf Kaufmann und das Präsidium hätten sich, so der Landesverband, verständigt, dass die Leitung von »einem Vertreter oder einer Vertreterin der jungen und kreativ gereiften Generation« übernommen werden solle. Dem Präsidium gehören Ruth Röcher (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz) und Ekaterina Kulakova (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden) an. Dies sei »ein wichtiger Moment für die Fortsetzung der gesunden, intensiven und produktiven Arbeit des Verbands, sowohl im religiösen als auch im kulturell-politischen Sinne«, heißt es in der Pressemitteilung.

Der Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und die Vertretung von Juden und Jüdinnen in Sachsen. Er wurde vor fast 100 Jahren gegründet; heute ist er Mitglied beim Zentralrat der Juden. In dem Verband haben sich die Jüdischen Gemeinden von Dresden, Leipzig und Chemnitz zusammengeschlossen – sie entsenden zu gleichen Anteilen Mitglieder. Laut Verband ist das Zentrum Chabad Lubawitsch Sachsen assoziiertes Mitglied.

Goldenbogen prägte viele Jahre den Landesverband

Goldenbogen, die von 2003 bis 2020 die Jüdische Gemeinde zu Dresden leitete und im Zentralrat der Juden in Deutschland aktiv war, prägte viele Jahre den Landesverband, dessen stellvertretender Chef Küf Kaufmann war. Nora Goldenbogens Mutter überlebte die Schoa in Rumänien, ihr Vater das KZ Sachsenhausen. »Frau Goldenbogen war für unsere jüdischen Gemeinden ein verbindendes Glied in der Kette der jüdischen Gemeinden bereits während der DDR. Ihr Tod ist ein großer Verlust für alle Juden in Sachsen. Möge ihre Seele in den Bund des Lebens eingebunden sein«, erklärte Sachsens Landesrabbiner Zsolt Balla nach Goldenbogens Tod.

In dem Nachruf auf seine Kollegin schrieb der Leipziger Küf Kaufman im November 2024: »Als Nora Goldenbogen den Vorsitz des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden übernahm, wurde ich, wie schon zuvor unter Achim Aris, mit der Rolle ihres Stellvertreters betraut. Sie hat sich bis zur letzten Minute ihres Lebens dafür eingesetzt, dass in der sächsisch-jüdischen Familie Vernunft und Verantwortung für unsere jüdische Zukunft herrschten.« Diese Zukunft wird nun am Freitag bei der Wahl neu entschieden werden. ja

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  28.12.2025

Geburtstag

»Der Tod war etwas Gegebenes«

Der Holocaust-Überlebende Leon Weintraub wird am 1. Januar 100 Jahre alt

von Gabriele Ingenthron  28.12.2025

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

WerteInitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 24.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025