Mühlhausen

Landesgemeinde übergibt Synagoge an die Stadt

Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Foto: dpa

Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen hat die Synagoge in Mühlhausen zur weiteren Nutzung an die Stadt übergeben.

Ziel sei es, sie im laufenden Themenjahr »Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen« zu einer noch lebendigeren Stätte der Begegnung zu entwickeln, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, am Mittwoch in Mühlhausen. Dabei soll die Synagoge als Ort des Gebets, des Lernens und der Begegnung erhalten bleiben.

herzensangelegenheit Für die Stadt sei es eine Herzensangelegenheit, die Synagoge dauerhaft zu erhalten, erklärte Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD). »Mit dem jetzigen Schritt wollen wir das langjährige Engagement engagierter Mühlhäuserinnen und Mühlhäuser und die enge Zusammenarbeit der Stadt mit der Jüdischen Landesgemeinde fortführen«, sagte er.

Die Mühlhäuser Synagoge gehört zu den wenigen Thüringer Gotteshäusern, die der völligen Zerstörung während der NS-Diktatur entgangen sind.

Künftig sollen in Absprache mit der Tourist-Information wieder geregelte Öffnungszeiten angeboten und die Synagoge als Veranstaltungsort etabliert werden. Aus Sicht Schramms bereichere das Wissen über jüdische Religion und Kultur nicht nur die Gesellschaft, sondern leiste auch einen Beitrag gegen Antisemitismus.

pogromnacht Das Gotteshaus in Mühlhausen gehört zu den wenigen Thüringer Synagogen, die der völligen Zerstörung während der NS-Diktatur entgangen sind. 1841 eröffnet, wurde aber auch sie in der Pogromnacht des 9. November 1938 geschändet. 1947 war sie der Jüdischen Landesgemeinde zurückgegeben worden.

1998 wurde die Synagoge nach vorausgegangener Sanierung wiedereröffnet. Auf Grundlage eines Nutzungsvertrags mit der Jüdischen Landesgemeinde will die Stadt Mühlhausen laut Bruns nun notwendige Reparaturen angehen. epd

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025

Berlin

Unter die Haut

Der Künstler Gabriel Wolff malt, formt und tätowiert »jüdische Identität

von Alicia Rust  15.06.2025

Porträt der Woche

Zwischen den Welten

Ruth Peiser aus Berlin war Goldschmiedin, arbeitete bei einer Airline und jobbt nun in einer Boutique

von Gerhard Haase-Hindenberg  15.06.2025

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025

Sachsen

Verdienstorden für Leipziger Küf Kaufmann

Seit vielen Jahren setze er sich für den interreligiösen Dialog und den interkulturellen Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein

 11.06.2025

Oldenburg

Brandanschlag auf Synagoge: Beschuldigter bittet um Entschuldigung

Am 5. April 2024 war ein Brandsatz gegen die massive Tür des jüdischen Gebetshauses in der Leo-Trepp-Straße geworfen worden

 11.06.2025