Shimon-Peres-Preis

Kultur als Brücke

Am Montag wurde im Roten Rathaus der Shimon-Peres-Preis verliehen. Er ist dem Andenken an den 2016 verstorbenen israelischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres gewidmet.

Mit dem vom Auswärtigen Amt gestifteten Preis in Höhe von insgesamt 20.000 Euro werden in Kooperation mit dem Deutsch-Israelischen Zukunftsforum (DIZF) seit 2017 deutsch-israelische Initiativen ausgezeichnet, die zukunftsgerichtet an gemeinsamen gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten und sich dabei besonders für die Beziehungen zwischen beiden Ländern einsetzen.

jury In diesem Jahr teilten sich zwei Projekte den Preis, die »all das repräsentieren, was der Preis aussagen soll«, begründete Jury-Vorsitzender Nadav Tamir die Jury-Entscheidung. Das Caravan Orchestra, ein deutsch-israelisches Austauschprojekt des Yiddish Summer Weimar, erarbeitete im Sommer 2017 mit jungen Musikern aus Haifa und Weimar ein Konzertprogramm, das das musikalische Erbe der jüdischen, arabischen und deutschen Teilnehmer integrieren und ihnen bei der Entwicklung einer eigenen musikalischen Sprache helfen soll.

Der deutsch-israelische Filminkubator und gleichnamige Dokumentarfilm Out of Place, ein binationales Projekt des israelischen Gesher Mulitcultural Film Fund und der deutschen Produktionsfirma »One Two Films«, will Menschen eine Stimme geben, die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion oder ihres sozialen Status außerhalb stehen oder ausgegrenzt werden.

Bei beiden Preisträgern handele es sich laut Jury »um gemeinsame Initiativen junger Deutscher und Israelis, die die Welt verbessern wollen, indem sie Kultur als Brücke zwischen den Ländern und innerhalb der Länder einsetzen; sie fördern Inklusion und den Respekt für andere Kulturen auf eine innovative Art und Weise«.

zukunft Junge Menschen zusammenzubringen sei »die Voraussetzung, um die deutsch-israelische Freundschaft in die Zukunft zu tragen«, betonte Außenminister Heiko Maas in seiner Festrede. Der Preis solle junge Menschen dazu ermutigen, »ihre ganze Beharrlichkeit und ihre ganz eigene Kreativität ganz im Sinne von Schimon Peres zu nutzen für ein besseres Miteinander von Deutschen und Israelis«, sagte Maas.

Dass die Preisverleihung im Berliner Rathaus stattfand, war für Klaus Lederer, Bürgermeister von Berlin, auch Anlass zur Mahnung. Heute gelte Berlin als Stadt der Vielfalt und Freiheit »mit einer wachsenden und dynamischen jüdischen Gesellschaft«, doch niemals dürften, 80 Jahre nach den Novemberpogromen 1938, der Zivilisationsbruch und das Menschheitsverbrechen der Schoa vergessen werden.

Daran knüpfte auch Tamara Or, geschäftsführender Vorstand des Zukunftsforums, an. Nur ein Menschenleben nach der Schoa bestünden heute feste Netzwerke und erfolgreiche Partnerschaften zwischen Israel und Deutschland in ganz unterschiedlichen Bereichen, sagte Or. Die zahlreichen Projekte innerhalb des DIZF »übernehmen Verantwortung für unsere Gesellschaften und die demokratische Zukunft beider Länder«.

Mehr dazu in der am 11. Oktober erscheinenden Printausgabe

Würdigung

Er legte den Grundstein

Vor 100 Jahren wurde Simon Snopkowski geboren. Zeitlebens engagierte sich der der Schoa-Überlebende für einen Neubeginn jüdischen Lebens in Bayern

von Ellen Presser  14.07.2025

München

Im Herzen ist sie immer ein »Münchner Kindl« geblieben

Seit 40 Jahren ist Charlotte Knobloch Präsidentin der IKG München. Sie hat eine Ära geprägt und das Judentum wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt

von Christiane Ried  14.07.2025

Jubiläum

Münchner Kultusgemeinde feiert Wiedergründung vor 80 Jahren

Zum Festakt werden prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet

 14.07.2025

Berliner Ensemble

Hommage an Margot Friedländer

Mit einem besonderen Abend erinnerte das Berliner Ensemble an die Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende. Pianist Igor Levit trat mit hochkarätigen Gästen auf

 14.07.2025

Reisen

Die schönste Zeit

Rom, Balkonien, Tel Aviv: Hier erzählen Gemeindemitglieder, an welche Urlaube sie sich besonders gern erinnern

von Christine Schmitt, Katrin Richter  13.07.2025

Solidarität

»Israel kann auf uns zählen«

Wie die Israelitische Kultusgemeinde München mit Spenden den Menschen vor Ort konkret helfen will

von Vivian Rosen  13.07.2025

Ravensbrück

Familie von KZ-Überlebender erhält Ring zurück

Im Frühjahr war es demnach einer Freiwilligen gelungen, die Familie von Halina Kucharczyk ausfindig zu machen

 11.07.2025

Thüringen

Voigt für deutsch-israelisches Jugendwerk in Weimar

Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten

 11.07.2025

Frankfurt am Main

Rabbinerin: Zentralrat hat Öffnung des Judentums begleitet

Elisa Klapheck spricht in Zusammenhang mit der jüdischen Dachorganisation von einer »Stimme, die auf höchster politischer Ebene ernst genommen wird«

 11.07.2025