Kino

Kleine Filme, große Themen

Szene aus »Policeman – HaShoter« Foto: iffberlin.com

Jeden Moment könnte das Kind bekommen – und Yaron somit Vater sein. Doch der junge Polizist, der einer israelischen Elite-Anti-Terror-Einheit angehört, kann sich nur halb darauf konzentrieren. Denn er wird zu einem Einsatz gerufen, der mehr von ihm verlangt als die übliche Konfrontation mit Terroristen. Und diese Begegnung wirft in ihm viele Fragen über die Gesellschaft und das eigene Leben auf.

Mit Policeman – HaShoter vom israelischen Regisseur Navad Lapid eröffnet das erste Israel Film Festival in Berlin. Bis zum 21. Oktober werden 70 Filme gezeigt – überwiegend unabhängige Dokumentar- und Spielfilme. Darunter I saw Giraffes in India von Ronen Michaeli und Noam Pinchas über eine Folkrockband, die durch Indien touren will, deren Plan allerdings von den Terroranschlägen von Mumbai etwas aufgewirbelt wird. Oder der Kurzfilm Susya von den Regisseuren Dani Rosenberg und Yoav Gross über einen Vater und dessen Sohn, die nach 25 Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehren, das heute eine archäologische Ausgrabungsstelle ist.

Retrospektive Einen Schwerpunkt legt das Festival auf die drei Regisseure Dan Wolman (Ben’s Biography), Anat Even (Saturday in Jenin) und Lior Shamriz (Japan, Japan), die auch bei den Vorführungen anwesend sein werden. Eine Retrospektive widmet das Festival Amos Guttman. Von dem sogenannten Pionier des schwulen Films in Israel, der 1993 verstorben ist, werden seine Werke Amazing Grace, Bar 51 und Drifting gezeigt. Mit Bar 51 wird sogleich an den 2011 ermordeten Regisseur und Schauspieler Julio Mer-Khamis erinnert, der in diesem Streifen seine erste große Rolle übernahm.

Neben Filmen soll während der vier Tage auch diskutiert werden. Drei Panels thematisieren die Bereiche Koproduktion, Frauen in der Filmindustrie und die Frage, warum Berlin für israelische Künstlerinnen und Künstler so attraktiv ist. Und wer nach so vielen Filmen auch noch tanzen möchte, der hat am 19. Oktober ab 23 Uhr Gelegenheit dazu. Bei der Party @ Südblock legen unter anderem die Sängerin Ofrin und DJ Aviv Schwartz auf.

Das Israel Film Festival findet vom 18. bis 21. Oktober im Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22, statt. Weitere Informationen zum Programm unter www.iffberlin.com

Auszeichnung

Strack-Zimmermann erhält Janusz-Korczak-Preis für Menschlichkeit

Die FDP-Politikerin wird für ihre klaren Worte und ihr entschlossenes Handeln angesichts globaler Krisen geehrt

 29.06.2025

Erfurt

Ende eines Krimis

Seine Entdeckung gilt als archäologisches Wunder: Mehr als 25 Jahre nach dem Fund des Erfurter Schatzes sind vier weitere Stücke aufgetaucht

von Esther Goldberg  29.06.2025

Porträt der Woche

Heilsame Klänge

Nelly Golzmann hilft als Musiktherapeutin an Demenz erkrankten Menschen

von Alicia Rust  29.06.2025

Interview

»Wir erleben einen doppelten Ausschluss«

Sie gelten nach dem Religionsgesetz nicht als jüdisch und erfahren dennoch Antisemitismus. Wie gehen Vaterjuden in Deutschland damit um? Ein Gespräch über Zugehörigkeit, Konversion und »jüdische Gene«

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  29.06.2025

Solidarität

»Sie haben uns ihr Heim und ihre Herzen geöffnet«

Noch immer gibt es keinen regulären Flugbetrieb nach Israel. Wir haben mit Israelis gesprochen, die in Deutschland gestrandet sind. Wie helfen ihnen die jüdischen Gemeinden vor Ort?

von Helmut Kuhn  26.06.2025

Meinung

Mannheim: Es werden bessere Tage kommen

Wegen Sicherheitsbedenken musste die jüdische Gemeinde ihre Teilnahme an der »Meile der Religionen« absagen. Die Juden der Stadt müssen die Hoffnung aber nicht aufgeben

von Amnon Seelig  25.06.2025

Frankfurt

Lust auf jüdisches Wissen

Die traditionsreiche Jeschurun-Religionsschule ist bereit für die Zukunft

von Eugen El  23.06.2025

Interview

»Jeder hilft jedem«

Eliya Kraus über schnelle Hilfe von »Zusammen Frankfurt« und mentale Unterstützung

von Katrin Richter  23.06.2025

Leipzig

Tausende Gäste bei Jüdischer Woche

Veranstalter waren die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Ariowitsch-Haus

 23.06.2025