Pädagogik

Karin Prien gegen private Handynutzung an Grundschulen

Karin Prien (CDU Foto: picture alliance / BMFSFJ/photothek.de

Bundesbildungsministerin Karin Prien hat sich für ein Verbot privater Handynutzung in Grundschulen ausgesprochen. »Die Studienlage wird zunehmend klarer: Zu lange Bildschirmzeiten führen zu schlechteren Lernleistungen, zu geringeren sozialen Kompetenzen und zu psychischen Problemen«, sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. »Wir müssen uns damit sehr schnell und sehr intensiv beschäftigten.«

»Schulen und meiste Eltern dankbar für einheitliche Vorgaben« 

Grundsätzlich sei der Umgang mit Mobiltelefonen in Schulen Sache der Länder, ihre Haltung dazu sei aber klar, sagte Prien: »In der Grundschule sollte die private Handynutzung verboten sein. An den weiterführenden Schulen sollten möglichst altersgerechte Regeln gefunden werden.« Die Kultusminister der Länder beschäftigten sich zurzeit intensiv damit. Prien war bis zum Regierungswechsel im Bund Bildungsministerin von Schleswig-Holstein.

Lesen Sie auch

Der Bund werde den Prozess der Länder unterstützen, indem er die wissenschaftliche Grundlage liefere, sagte sie weiter. »Aus meiner Erfahrung geht es darum, die private Handynutzung weitgehend, aber altersgerecht aus den Schulen zu verbannen.« Die Erfahrung zeige, dass die Schulen und die meisten Eltern dankbar seien, wenn es klare, einheitliche Vorgaben gibt.

»Insofern bin ich eine jüdische Ministerin, auch wenn ich keiner jüdischen Gemeinde angehöre und auch nicht bekennend religiös bin.«

In dem Interview äußerte sich Prien auch zu ihrer Familie. So wolle die Politikerin ihren jüdischen Familienhintergrund in ihre politische Arbeit einbringen. »Ich bin jetzt die erste Frau am Kabinettstisch, deren Familie zu erheblichen Teilen von den Nationalsozialisten verfolgt und ausgelöscht wurde«, sagte sie. Das verbinde sie mit vielen Jüdinnen und Juden. »Insofern bin ich eine jüdische Ministerin, auch wenn ich keiner jüdischen Gemeinde angehöre und auch nicht bekennend religiös bin.« Priens Großväter waren beide jüdisch, eine Urgroßmutter wurde in einem Vernichtungslager ermordet.

Auch von der jüdischen Community werde sie als jüdische Ministerin wahrgenommen, sagte die CDU-Politikerin. Es sei ihr wichtig, jüdisches Leben sichtbar zu machen. »Es ist ein echtes Problem, wenn Jüdinnen und Juden primär als Opfer gesehen werden.« Natürlich müsse man über Antisemitismus reden, den es in vielen Ecken der Gesellschaft gebe. »Aber ich werbe sehr dafür, dass wir uns mehr damit beschäftigen, wie sehr jüdische Kultur, jüdisches Denken, jüdische Kunst unsere deutsche Identität geprägt haben und noch heute prägen«, sagte Prien. dpa/epd

München

Schalom, Chawerim!

Der Religionslehrer Asaf Grünwald legt Woche für Woche in Kurzvideos den aktuellen Tora-Text für die Gemeindemitglieder aus

von Luis Gruhler  26.08.2025

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde ehrt Salomon Korn und Leo Latasch

Beide haben über Jahrzehnte hinweg das jüdische Leben in der Stadt geprägt

 26.08.2025

Neuanfang

Berliner Fußballverein entdeckt seine jüdischen Wurzeln neu

Im Berliner Stadtteil Wedding spielt ein unterklassiger Amateurverein, dessen Geschichte mit einigen der bedeutendsten jüdischen Vereine der Stadt verbunden ist. Der junge Vorstand des Vereins will die eigene Geschichte jetzt aufarbeiten

von Jonas Grimm  25.08.2025

Geburtstag

Renate Aris wird 90

Die Chemnitzer Zeitzeugin prägt seit Jahrzehnten das jüdische Leben der Stadt. Sie hat noch viel vor – eine Tour auf dem »Purple Path« zum Beispiel

von Anett Böttger  25.08.2025

Interview

Unikate und Exlibris

Seit fünf Jahren arbeitet Susanne Riexinger in der Münchner Gemeindebibliothek. Ein Gespräch über Katalogisierung, Provenienz und Geschichte in Büchern

von Luis Gruhler  24.08.2025

Porträt der Woche

Queer und hörbar

Gabriella Guilfoil ist Amerikanerin, Sängerin und suchte lange nach ihrer Gemeinde

von Till Schmidt  24.08.2025

Gastronomie

Feine Küche, große Last

Warum der israelische Sternekoch Gal Ben Moshe sein Restaurant »Prism« in Berlin aufgibt

von Alicia Rust  24.08.2025

Hessen

»Propalästinensische« Demonstranten attackieren jüdische Aktivisten

Bei den Angegriffenen handelt es sich um Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

 23.08.2025

Hannover

Im Haus der Sinne

Zum 100. Todestag wurde der jüdische Industrielle Siegmund Seligmann mit einer Stadttafel vor seiner Villa geehrt. Heute ist der Ort ein Bollwerk gegen die Sinnlosigkeit

von Sophie Albers Ben Chamo  21.08.2025