Schoa

Kaddisch in Flossenbürg

Emotional tief bewegend: der Besuch der Gruppe in der KZ-Gedenkstätte Foto: Frank

Von München zur KZ-Gedenkstätte nach Flossenbürg im östlichen Winkel der Oberpfalz in Bayern und wieder zurück: Der Tagesausflug der »Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition« beschäftigte sich diesmal mit den besonders düsteren Aspekten des Nationalsozialismus.

Ruth Snopkowski, die Ehrenpräsidentin des Vereins, war in die Kurzreise gleich in mehrfacher Hinsicht eingebunden. Snopkowski war die Organisatorin der Busreise, die in Kooperation mit der »Stiftung Bayerische Gedenkstätten« verwirklicht wurde, und sie informierte auf dem Weg nach Flossenbürg die Teilnehmer über die Geschichte des Konzentrationslagers Flossenbürg, in dem 30.000 Menschen ermordet und noch viel mehr gequält und erniedrigt wurden.

Erinnerung Das Gedenken an die Opfer und die Geschehnisse in Flossenbürg aufrechtzuerhalten, ist Ruth Snopkowski ein ganz besonderes Anliegen. Dem Engagement ihres Mannes Simon, ehemaliger Präsident des IKG-Landesverbands, ist es zu verdanken, dass auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers 1994 eine jüdische Gedenkstätte errichtet wurde. Die besondere familiäre Beziehung wurde zudem dadurch deutlich, dass an der Reise auch ihr Sohn Peter Snopkowski teilnahm, der Mitglied im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ist.

An der jüdischen Gedenkstätte, wo die Teilnehmer gemeinsam das Kaddisch für die Ermordeten sagten, kam es dann noch zu einer emotional tief bewegenden Begegnung mit einem hochbetagten jüdischen Holocaust-Überlebenden. In Jiddisch berichtete er über seine Erlebnisse im KZ Flossenbürg und ermahnte die Teilnehmer eindringlich, stets die Gedanken an und die Liebe zu Israel als einzige Heimstätte der Juden wachzuhalten. Zum Programm der Reisegruppe gehörte auch ein Besuch der ständigen Ausstellung, in der anhand einzelner Exponate das System des KZs Flossenbürg näher erklärt wurde.

Versprechen Ruth Snopkowski und die Teilnehmer dürften mit einer gewissen Zufriedenheit die Worte von Bayerns neuem Ministerpräsidenten Markus Söder zur Kenntnis genommen haben. Er hatte bei der Gedenkfeier aus Anlass des 73. Jahrestags der Befreiung des KZs Flossenbürg versichert: »Wir werden den Standort Flossenbürg und die Gedenkstätte weiterentwickeln.«

Nach ihrer Rückkehr nach München waren sich die Teilnehmer in einem Punkt einig: In naher Zukunft sollen weitere Informationsfahrten stattfinden. Gedacht ist dabei vor allem an die bayerischen »Schtetl«, um die zum Teil fast unbekannte Geschichte des Landjudentums kennenzulernen. cf/hr

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025

Mitzvah Day

Grünes Licht

Jüdische Gemeinden und Gruppen gestalteten deutschlandweit den Tag der guten Taten

von Katrin Richter  27.11.2025

Düsseldorf

Cooler Kick

Beim Ilan Fiorentino Cup kamen im Gedenken an Spieler aus dem Kibbuz Nahal Oz Israelis, Exil-Iraner und das NRW-Landtagsteam zu einem Freundschaftsturnier zusammen

von Jan Popp-Sewing  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert