Offenbach

Jugendliche entschuldigen sich für Attacke

Rabbiner Menachem Mendel Gurewitz Foto: Rafael Herlich

Nach der Attacke auf den Offenbacher Rabbiner Anfang Juni haben ihn sechs Jugendliche um Entschuldigung gebeten. Rabbiner Menachem Mendel Gurewitz sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), er wolle nun seine Anzeige zurückziehen. Der Rabbiner war in einem Einkaufszentrum von den arabischstämmigen Jugendlichen beschimpft und gestoßen worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt wegen des Verdachts auf Beleidigung und Körperverletzung sind noch nicht abgeschlossen.

Die Täter haben nach den Worten von Gurewitz ein Gespräch mit ihm in der jüdischen Gemeinde geführt. Anwesend waren auch Vertreter der Polizei, des Ausländerbeirats und einer nach dem Übergriff veranstalteten Mahnwache. Die meisten der Jugendlichen hätten den Vorfall bereut, sagte Gurewitz. Mindestens ein Jugendlicher palästinensischer Herkunft habe geleugnet, ihn beschimpft zu haben.

REspekt Der Rabbiner empfahl jüdischen Kindern und Jugendlichen, ihre Religionszugehörigkeit in der Öffentlichkeit zu verbergen. Er selbst sei häufig wegen seines Aussehens beschimpft worden und wünsche diese Erfahrung nicht jungen Gemeindemitgliedern, sagte er. Sorgen um seine Sicherheit mache er sich jedoch nicht. Gurewitz äußerte den Wunsch, dass Religionsgemeinschaften mit Jugendlichen über den Respekt gegenüber Juden sprächen. Er selbst wolle Schulen besuchen, um mit den Schülern zu diskutieren.

Die Staatsanwaltschaft prüft weiterhin die individuelle strafrechtliche Relevanz der Handlungen der Jugendlichen, wie Staatsanwalt Noah Krüger erklärte. Gurewitz sagte: »Ich will keine Strafe für die Jugendlichen. Es reicht mir, wenn sie wissen, was sie getan haben.« Er fügte hinzu, die Sicherheitsleute des Einkaufszentrums, die Partei für die pöbelnden Jugendlichen ergriffen und ihn gezwungen hätten, seine Handyfotos zu löschen, hätten ihn nicht um Entschuldigung gebeten. epd

München

Das Schweigen brechen

Stephan Lebert und Louis Lewitan stellten ihr neues Buch »Der blinde Fleck« über ein deutsches Tabu und seine Folgen vor

von Helen Richter  03.07.2025

Sport

Fit mit Makkabi

Schmerzt der Rücken? Fehlt die Kraft? Wir haben vier Übungen für alle, die fit im Alltag werden wollen. Gezeigt hat sie uns Noah von Makkabi

von Katrin Richter  03.07.2025

Berlin

»Wie vorm Berghain«

Avi Toubiana über das Kosher Street Food Festival, organisatorische Herausforderungen und Warteschlangen

von Helmut Kuhn  03.07.2025

Lesung

Familiengeschichten

Der Autor Daniel Zylbersztajn-Lewandowski stellte im »taz-Café« zwei Bücher über seine Vorfahren vor – und lernte bislang unbekannte Verwandte kennen

von Alicia Rust  03.07.2025

Chemnitz

Marx und Mikwe

Die Jüdische Gemeinde präsentiert sich im Kulturhauptstadtjahr zwischen Baustelle, Geschichte und Begegnung. Ein Ortsbesuch

von Anett Böttger  02.07.2025

Meinung

Nicht ohne meine Klimaanlage!

Warum sich Deutschland im Sommer an Israel ein Beispiel nehmen sollte

von David Harnasch  02.07.2025 Aktualisiert

Interview

Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne

Yael Adler über die Frage, wie wir uns am besten schützen können und was wir im Sommer von den Israelis lernen können

von Philipp Peyman Engel  02.07.2025 Aktualisiert

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

München

Gedenken in schwerer Zeit

Die Stadt erinnerte an jüdische Opfer des NS-Regimes. Die Angehörigen aus Israel konnten wegen des Krieges nicht anreisen

von Luis Gruhler  01.07.2025