Berlin

»Jüdisches Leben stärken«

Am Freitag haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sowie die Vizepräsidenten Abraham Lehrer und Mark Dainow die Änderung des bestehenden Staatsvertrages unterzeichnet. Der Bund erhöht seine jährliche finanzielle Unterstützung für den Zentralrat damit um drei Millionen auf 13 Millionen Euro. Ein entsprechendes Gesetz muss noch vom Parlament verabschiedet werden.

Herausforderungen Insbesondere bei der Neuausrichtung der Erinnerungsarbeit, der Integration und im Engagement gegen Antisemitismus könne sich der Zentralrat damit stärker engagieren, hieß es zur Begründung. Der Dachverband müsse sich wachsenden Herausforderungen stellen, sagte Seehofer. Der gestiegene Antisemitismus in der Gesellschaft gebe Anlass zur Sorge. »Wer unsere jüdischen Bürger bedroht, der bedroht uns alle«, betonte der Innenminister.

Man werde den antisemitischen Vorgängen und Entwicklungen mit Entschiedenheit entgegentreten. »Auch das gehört zum Geist dieses Vertrages«, so Seehofer. Zentralratspräsident Schuster sprach von einem guten Tag für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland. Dank der gestiegenen Mittel könnten wichtige Projekte verwirklicht werden, um das jüdische Leben in Deutschland zu stärken. »Dem wachsenden Antisemitismus wollen wir vor allem durch Aktivitäten im Bildungsbereich begegnen. Dazu gehören ganz zentral der Ausbau der Bildungs- und Kulturarbeit des Zentralrats«, so Schuster.

Die Staatsleistungen an den Zentralrat waren zuletzt 2012 von damals fünf auf aktuell zehn Millionen Euro jährlich verdoppelt worden. Der erste Staatsvertrag zwischen Regierung und Zentralrat wurde 2003 unterzeichnet und damals als historisches Ereignis gewertet. ja/epd

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025

Berlin

Unter die Haut

Der Künstler Gabriel Wolff malt, formt und tätowiert »jüdische Identität

von Alicia Rust  15.06.2025

Porträt der Woche

Zwischen den Welten

Ruth Peiser aus Berlin war Goldschmiedin, arbeitete bei einer Airline und jobbt nun in einer Boutique

von Gerhard Haase-Hindenberg  15.06.2025

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025

Sachsen

Verdienstorden für Leipziger Küf Kaufmann

Seit vielen Jahren setze er sich für den interreligiösen Dialog und den interkulturellen Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein

 11.06.2025