Kino

Jüdische Welten am Rhein

Szene aus »Hannas Reise« Foto: Zorro-Film

Am kommenden Sonntag beginnt in Düsseldorf das Paul-Spiegel-Filmfestival. Vom 23. bis zum 27. Februar können interessierte Zuschauer einen Blick in »Jüdische Welten« werfen. Unter diesem Motto werden insgesamt sieben Filme bei dem von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf veranstalteten Festival gezeigt.

Eröffnet werden die Filmtage am Sonntag in der »Black Box«, dem Kino im Düsseldorfer Filmmuseum. Dort wird ab 16 Uhr die israelische Dokumentation Rita Jahan Foruz gezeigt. Die gebürtige Iranerin Foruz ist eine der bekanntesten israelischen Sängerinnen. Während der Aufnahmen zu ihrem ersten Album mit persischsprachigen Liedern wurde sie von einem Filmteam begleitet.

bucharen Am Abend des Eröffnungstages rückt mit dem Dokumentarfilm Handa Handa 4 das bucharische Judentum in den Mittelpunkt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Paares Ronen und Orit. Ronen ist Star einer bucharischen Theatertruppe, die um die Welt reist. Dass die moderne Lebenswelt in Israel auf die familiäre Tradition trifft, sorgt dabei für Konflikte. Das israelisch-iranische Ensemble Sistanagila wird zuvor jüdische und hebräische, persische und iranische Lieder im Kinosaal spielen.

Von Montag bis Mittwoch werden weitere Filme in der »Black Box« zu sehen sein – zum Beispiel der israelische Spielfilm Out in the Dark, der unter anderem auf dem Jüdischen Filmfestival Berlin & Potsdam mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Außerdem laufen die Dokumentarfilme Killing Nazis (25.2., 18 Uhr) und Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr (25.2., 20 Uhr).

Am vorletzten Tag des Festivals werden zwei Filme vorgestellt, die sich in besonderer Weise der deutsch-israelischen Begegnung widmen. In Zusammenarbeit mit der International School for Holocaust Studies Yad Vashem ist um 17 Uhr im Foyer des Filmmuseums eine Schau mit Postkarten junger israelischer Grafikdesigner zu sehen. Im Anschluss wird der Dokumentarfilm Schnee von Gestern gezeigt, in dem einer ganz besonderen Familiengeschichte nachgespürt wird.

Diskussion Am Abend erzählt dann der kürzlich in die Kinos gekommene Spielfilm Hannas Reise von der deutschen Studentin Hanna und dem Israeli Itay. Regisseurin Julia von Heinz wird ihren Film selbst vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.

Am 27. Februar zieht das Filmfestival um in den Leo-Baeck-Saal der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, wo der amüsante Dokumentarfilm Hava Nagila – The Movie gezeigt wird. Im Mittelpunkt steht das bekannte jüdische Lied – doch wie beiläufig zeichnet der Film auch die Entwicklung des Judentums in Osteuropa, Israel und den USA nach.

Weitere Informationen:
Kartenreservierung unter 0211/89 92 232

www.duesseldorf.de/filmmuseum/blackbox

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Porträt

Am richtigen Ort

Arie Oshri ist Koch, Dragqueen und lebt in seiner Wahlheimat Berlin

von Alicia Rust  20.12.2025

Umbenennung

Yad-Vashem-Straße in Berlin: Wegner will schnelle Umsetzung

Nach der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll ein Straßenabschnitt im Herzen von Berlin benannt werden. Der Regierende Bürgermeister hofft auf eine schnelle Umsetzung

von Jonas Grimm  18.12.2025