Frankfurt

Jüdische Kulturwochen: »Sheyn laut, sheyn lecker, sheyn lustig«

Der orthodoxe Komiker Modi Rosenfeld ist Stargast des diesjährigen Programms

von Imanuel Marcus  02.10.2023 11:32 Uhr

Als Comedian hat Modi Rosenfeld vor allem ein Motto: »Kenne dein Publikum«. Foto: picture alliance / John Nacion/STAR MAX/IPx

Der orthodoxe Komiker Modi Rosenfeld ist Stargast des diesjährigen Programms

von Imanuel Marcus  02.10.2023 11:32 Uhr

Große Ereignisse werfen auch in Frankfurt am Main ihre Schatten voraus. Drei Wochen vor den nächsten Jüdischen Kulturwochen ist klar: Zu erwarten ist ein Event mit einem sehr abwechslungsreichen Programm. Es »versammelt mit Stand-Up Comedy, Kulinarik, Theater und Big Band hochkarätige Highlights«, erklärten die Organisatoren vom Kulturdezernat der Jüdische Gemeinde Frankfurt.

Versprochen wird das »bisher vielseitigste Kulturwochenprogramm«, das gleich drei Mottos vereint: »Sheyn laut«, »Sheyn lecker«, »Sheyn lustig«. Dass hier keine Mühen gescheut wurden, ist schnell offensichtlich.

Vielgestalt Das Jewish Chamber Orchestra Munich wird aus dem fernen Bayern anreisen, um sich mit »der alten und heute wenig bekannten Tradition des Klezmers« zu beschäftigen. Die Vielgestalt des Genres, »als Hochzeitsmusik, virtuose Kunstform, die sich über Kulturgrenzen hinweg entwickelte sowie als sich weiter wandelnde Musik, die immer neue Verbindungen eingeht«, feiert die Formation.

Ein Höhepunkt im Höhepunkt wurde auch angekündigt, nämlich eine »von Klezmer-Melodien inspirierte Komposition« namens »Nigunim für Orchester« von Moritz Gagern, für die der Videokünstler Christoph Brech einen modernen Stummfilm produzierte. Wird dieser im Rahmen des Konzertes gezeigt? Auf jeden Fall.

Die Jüdischen Kulturwochen präsentieren auch Chelsea Turowsky, eine US-amerikanische »Zero-Waste Köchin« aus New York - mit Wurzeln in Frankfurt. Inspiriert wird sie »von frischen und ausgefallenen Aromen mit feinen, raffinierten Noten wie Jasmin, Habanero, Passionsfrucht, Limette oder Schokolade«. Neben der südamerikanischen Küche liefert ihr auch das Meer viel Inspiration.

Aromen Unter Aufsicht von Rabbiner Avichai Apel wird sie mit ihrer »koscheren Fusion Pop-Up-Küche« zeigen, wie sie aschkenasisch-jüdische Speisen in Verbindung mit latein-amerikanischen Aromen zubereitet. Frisch geflochtene Challah? Hühnersuppe? Langsam gegartes Fleisch? Vegetarischer Ceviche? Tropische Cocktailkarte? Alles dabei.

Selbst Comedy ist Teil des Programms. Niemand geringerer als Modi Rosenfeld wird im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums auftreten. Der in Tel Aviv geborene Stand-up-Comedian wuchs zum Teil in den USA auf und wurde ausgerechnet Investmentbanker, bis er feststellte, dass er der geborene Stand-Up-Comedian ist. Natürlich handelt es sich um eine englischsprachige Vorstellung, auf die man sich ebenfalls freuen kann.

Vom 22. Oktober bis zum 7. November 2023 finden die Jüdischen Kulturwochen statt, zu denen diesmal auch ein Auftritt der Schauspielerin Natalie O’Hara gehört. Veranstaltungen zu ernsten Themen gibt es auch.

Die Kulturwochen wurden 1980 gegründet. Nicht nur Gemeindemitglieder, sondern auch deren Freunde und alle interessierten Frankfurter sollen angesprochen werden. »Die Jüdischen Kulturwochen versprechen Einblicke in die jüdische Religion, Tradition und Lebensweise – gestern und vor allem heute«, sagt die Gemeinde. »Ein zeitgemäßes Porträt jüdischen Lebens in die Stadtgesellschaft zu tragen, steht dabei im Zentrum – wobei besonders der Blick in die Vergangenheit die Verankerung der Gemeinde in der Mainmetropole aufzeigt.«

Die Webseite der Jüdischen Kulturwochen ist hier zu finden.

Hamburg

Architekturwettbewerb kann beginnen

Bundestag gibt finanzielle Mittel in Höhe von 13,2 Millionen Euro für die neue Bornplatzsynagoge frei

 05.12.2023

Geschichte

Emanzipation und Verfolgung

Der Justizpalast in München zeigt eine Ausstellung über jüdische Juristinnen

von Nora Niemann  05.12.2023

Kino

Eine unmenschliche Familienidylle

Im Filmtheater am Sendlinger Tor wurde »The Zone of Interest« über Rudolf Höß gezeigt

von Ellen Presser  05.12.2023

Berlin

Festliche Stimmung beim Chanukka-Basar, Spenden für Kibbuzim

Hunderte kamen in die Pestalozzistraße

von Imanuel Marcus  04.12.2023

Familie

Schwere Tage

Jonathan wurde in die israelische Armee eingezogen – seine Frau Sarah erwartet ihr erstes Kind. Ein Treffen in Zeiten von Ungewissheit und Sorge

von Mascha Malburg  03.12.2023

Porträt der Woche

»Ich bin da«

Simone Pelikan hat sich nach einem Koma in ihrer Jugend zurück ins Leben gekämpft

von Christine Schmitt  03.12.2023

Köln

Friedenskundgebung sorgt für Kritik

Abraham Lehrer sagt Teilnahme wegen fehlender Distanzierung der Veranstaltung von den Terrorangriffen der Hamas ab

 30.11.2023

Frankfurt

Schmuck und Süßes für den guten Zweck

Viele Gäste kamen zum WIZO-Basar in den Saal der Jüdischen Gemeinde

von Laura Vollmers  30.11.2023

Koblenz

Synagoge in Sicht

Seit zehn Jahren hofft die Kultusgemeinde auf ein neues Haus, nun wurden die Pläne vorgestellt

von Christine Schmitt  30.11.2023