EMG 2019

Jetzt geht’s los!

Wie im vergangenen Jahr zur Maccabiah werden Biker auch diesmal wieder die Makkabiflamme zu dem jüdischen Sportevent bringen. Foto: Uwe Steinert

Pál Dárdai, ehemaliger Spieler und Trainer bei Hertha BSC Berlin, ist Makkabi-Deutschland-Botschafter der European Maccabi Games (EMG), die am kommenden Dienstag in Budapest beginnen.

Seine Teilnahme schlage in Ungarn bereits hohe Wellen, vermeldet der jüdische Sportverband. »Makkabi Deutschland freut sich über die gelungene Überraschung. Außerdem wird auch Sportkommentator Béla Réthy als Botschafter die jüdischen Sportler aus Deutschland unterstützen.«

Fernsehkommentator Béla Réthy und Fußballidol Pál Dárdai sind Makkabi-Botschafter.

Béla Réthy und Pál Dárdai seien »wunderbare Beispiele für Sportsgeist, Fairness und deutsch-ungarische Freundschaft«, und man freue sich, sie als Botschafter der Delegation gewonnen zu haben, erklärt Makkabi Deutschland.

Sie werden sowohl an der Eröffnung der EMG am 30. Juli in Budapest teilnehmen als auch einige Wettkämpfe der deutschen Delegation mitverfolgen und am Spielfeldrand mit dem Makkabi-Team mitfiebern. »Die gesamte Delegation ist begeistert von dieser starken Unterstützung!«

Ein weiteres Highlight werde die Teilnahme der israelischen Sportlerlegende Shaul Ladany sein. Ladany ist Überlebender des Olympia-Attentats 1972 in München und wird gemeinsam mit dem deutschen Makkabi-Team unter der deutschen Flagge in das Stadion einlaufen. »Für Makkabi Deutschland ist es eine Ehre und ein besonderes Privileg, Shaul Ladany als Sportler der deutschen Delegation dabei zu haben«, erklärte der Verband.

Olympia-Attentat Shaul Ladany wurde in Belgrad geboren. Er begeisterte sich schon früh für den Sport. 1941 floh die Familie mit drei Kindern aus ihrem Heimatland nach Ungarn, wurde jedoch 1944 in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Kurz vor Kriegsende gelang Ladany 1944 die Flucht in die Schweiz. Er studierte in Israel und an der Columbia University in New York Ingenieurwissenschaften.

Seine sportliche Karriere als Marathonläufer und mehrfacher israelischer Meister im Gehen krönte Ladany durch die Teilnahme an zwei Olympischen Spielen 1968 Mexiko und 1972 in München, wo er nur knapp der Geiselnahme durch palästinensische Terroristen entkam.

Elf Biker werden die Makkabiflamme nach Budapest bringen.

Makkabiflamme Elf Motorradfahrer werden die traditionelle Makkabiflamme nach Budapest bringen, um sie den neuen Gastgebern zu übergeben. Ausgestattet mit Landesflaggen und einer israelischen Flagge als Zeichen der Solidarität mit Israel starten die Makkabi-Biker an diesem Freitag vom Berliner Olympiastadion aus, wo 2015 die letzte EMG stattfand.

Geleitet wird die elfköpfige Biker-Gruppe von Leonid Rosenthal. Die Fahrroute führt von Berlin durch Tschechien und Österreich über 2540 Kilometer bis nach Ungarn, um pünktlich am 30. Juli den Beginn der Spiele zu markieren.

Dabei werden sie von der Motorradsportgruppe des Bundes aus Berlin eskortiert. Auch Vertreter der israelischen Botschaft, des Landessportbundes Berlin und des Zentralrats der Juden in Deutschland werden zur Verabschiedung der Motorradfahrer erwartet. Rabbiner Yehuda Teichtal wird zudem einen Segensspruch sprechen.

Team Mit mehr als 3000 Teilnehmern aus mehr als 40 Ländern werden die EMG in Budapest die bisher größten in der Nachkriegsgeschichte sein und Deutschland mit 300 Teilnehmern das größte Landesteam stellen. In 24 Sportdisziplinen, zu denen von klassischen Teamsportarten wie Fußball, Hockey oder Basketball auch Einzelsportarten wie Tischtennis, Triathlon oder Schach gehören, messen sich die jüdischen Sportler in insgesamt 63 Wettbewerben.

Nach den herausragenden Erfolgen bei den Maccabi Games in Berlin ist das deutsche Team gewillt, die Spitzenposition im Medaillenspiegel zu verteidigen. Mit 144 Medaillen war die deutsche Delegation die mit Abstand erfolgreichste der vergangenen Spiele.  ja

München

Das Schweigen brechen

Stephan Lebert und Louis Lewitan stellten ihr neues Buch »Der blinde Fleck« über ein deutsches Tabu und seine Folgen vor

von Helen Richter  03.07.2025

Sport

Fit mit Makkabi

Schmerzt der Rücken? Fehlt die Kraft? Wir haben vier Übungen für alle, die fit im Alltag werden wollen. Gezeigt hat sie uns Noah von Makkabi

von Katrin Richter  03.07.2025

Berlin

»Wie vorm Berghain«

Avi Toubiana über das Kosher Street Food Festival, organisatorische Herausforderungen und Warteschlangen

von Helmut Kuhn  03.07.2025

Lesung

Familiengeschichten

Der Autor Daniel Zylbersztajn-Lewandowski stellte im »taz-Café« zwei Bücher über seine Vorfahren vor – und lernte bislang unbekannte Verwandte kennen

von Alicia Rust  03.07.2025

Chemnitz

Marx und Mikwe

Die Jüdische Gemeinde präsentiert sich im Kulturhauptstadtjahr zwischen Baustelle, Geschichte und Begegnung. Ein Ortsbesuch

von Anett Böttger  02.07.2025

Meinung

Nicht ohne meine Klimaanlage!

Warum sich Deutschland im Sommer an Israel ein Beispiel nehmen sollte

von David Harnasch  02.07.2025 Aktualisiert

Interview

Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne

Yael Adler über die Frage, wie wir uns am besten schützen können und was wir im Sommer von den Israelis lernen können

von Philipp Peyman Engel  02.07.2025 Aktualisiert

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

München

Gedenken in schwerer Zeit

Die Stadt erinnerte an jüdische Opfer des NS-Regimes. Die Angehörigen aus Israel konnten wegen des Krieges nicht anreisen

von Luis Gruhler  01.07.2025