Frankfurt

Im Gedenken an Willy Zimmerer

Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird am 23. Oktober den 70.000. Stolperstein verlegen

 17.10.2018 13:19 Uhr

Gunter Demnig erinnert mit seinen Stolpersteinen seit 1996 an die Opfer der NS-Zeit Foto: dpa

Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird am 23. Oktober den 70.000. Stolperstein verlegen

 17.10.2018 13:19 Uhr

Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird am 23. Oktober in Frankfurt am Main den 70.000. Stolperstein verlegen. Der Gedenkstein erinnere an Willy Zimmerer, der 1944 in Hadamar den nationalsozialistischen Behindertenmorden zum Opfer fiel, teilte die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main am Mittwoch mit.

Den ersten Stolperstein für die Opfer des Nationalsozialismus verlegte Gunter Demnig am 3. Mai 1996 in der Oranienstraße in Berlin-Kreuzberg. Inzwischen liegen die Gedenksteine in mehr als 1200 Gemeinden in Deutschland und in weiteren 24 Ländern. Die Stolpersteine gelten nach Angaben der Initiative als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Angehörige Insgesamt verlegt Demnig am 23. Oktober 27 neue Stolpersteine in Frankfurt. Zu den Verlegungen reisen nach Angaben der Initiative rund 30 Nachkommen und Angehörige der Opfer aus Deutschland, USA, Südafrika, Simbabwe, Niederlande und Israel an. Die meisten der neuen Stolpersteine erinnern an jüdische Opfer.

Zwei Steine erinnern an ein Opfer des politischen Widerstandes. Prominentestes Beispiel ist der als »Vater des deutschen Arbeitsrechts« geltende Hugo Daniel Sinzheimer (1875–1945), der 1933 als Sozialdemokrat verhaftet wurde, dann mit seiner Familie in die Niederlande flüchtete und vier Monate nach Kriegsende an den Folgen von Haft und Verfolgung starb.

Die Stolpersteine sind kleine Würfel mit jeweils zehn Zentimetern Kantenlänge, auf deren Oberseite eine Messingplatte verankert ist. Darauf sind die Namen und Lebensdaten von Menschen eingraviert, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden oder aus Deutschland fliehen mussten. Sie werden in die Bürgersteige vor den letzten frei gewählten Wohnorten der Opfer eingelassen. Alle Steine sind durch Patenschaften finanziert, ein Stein kostet 120 Euro. epd

Der 70.000. Stolperstein wird am 23. Oktober um 12 Uhr in der Rotlintstraße 41 im Frankfurter Nordend im Gedenken an Willy Zimmerer verlegt. Am Vorabend, dem 22. Oktober um 18 Uhr, gibt es im Frankfurter Budge-Haus einen »Abend der Begegnung« für die Angehörigen, Stolperstein-Paten und Gäste. Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, wird eine Ansprache halten.

Hannover

Die Vorfreude steigt

Die Jewrovision ist für Teilnehmer und Besucher mehr als nur ein Wettbewerb. Stimmen zu Europas größten jüdischen Musikevent

von Christine Schmitt  29.03.2024

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024