Ukraine-Hilfe

»Hochbetagte Holocaust-Überlebende unter Geflüchteten«

Aron Schuster, Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) Foto: imago images / Christian Thiel

Unter den Flüchtenden, die aus der Ukraine nach Deutschland kommen wollen, sind auch hochbetagte Holocaust-Überlebende. Das sagte am Donnerstag Aron Schuster von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) bei einer Veranstaltung des Berliner Mediendienstes Integration.

Man habe es im Vergleich zur Situation im Umfeld des Bürgerkriegs in Syrien grundsätzlich mit einer höheren Schutzbedürftigkeit der ankommenden Menschen zu tun, sagte Schuster. »Wir sehen überwiegend Mütter, viele kleine Kinder. Wir sehen aber auch pflegebedürftige Menschen, die hier ankommen, Menschen mit einer Behinderung, Menschen mit einer Beeinträchtigung«, sagte Schuster.

evakuierung »Gerade wir von der ZWST sind auch konkret mit der Evakuierung von Schoa-Überlebenden, von Holocaust-Überlebenden konfrontiert, die eben zum Teil hochbetagt sind«, betonte er. Es gebe Überlegungen gemeinsam mit der Jewish Claims Conference, auch bettlägerige Schoa-Überlebende aus der Ukraine nach Deutschland zu evakuieren.

Die Zentralwohlfahrtsstelle konzentriere sich seit drei Wochen vor allem auf die Evakuierung aus der moldawischen Hauptstadt Chisinau, wohin zahlreiche Ukrainer geflüchtet seien. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland habe starke Beziehungen zur Ukraine. 45 Prozent der jüdischen Gemeinschaft hätten Wurzeln in der Ukraine, was am Zuzug nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gelegen habe.

Jüdische Zuwanderer aus den meisten Staaten der ehemaligen Sowjetunion haben in Deutschland auf der Grundlage eines 2005 neu geregelten Gesetzes unter bestimmten Voraussetzungen gesonderte Möglichkeiten der Eingliederung, die unter anderem einen erleichterten Familiennachzug vorsehen. dpa

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025