Jüdischer Friedhof Worms

Historische Grabsteine beschmiert

Der jüdische Friedhof in Worms gilt als der älteste an Ort und Stelle erhaltene in Europa. Foto: dpa

Auf dem mittelalterlichen jüdischen Friedhof »Heiliger Sand« in Worms sind aus bislang unbekannten Gründen etliche historische Grabsteine mit Farbe beschmiert worden.

Die offenbar verhaltensauffällige Täterin sei noch vor Ort aufgegriffen worden, teilte das Mainzer Polizeipräsidium am Freitag mit. »Momentan gehen wir nicht von einem politischen Hintergrund aus«, sagte eine Sprecherin.

Ausmaß Nach Auskunft der Wormser Stadtverwaltung wurden möglicherweise 50 bis 100 Grabsteine im ältesten Teil des Friedhofs bei der Farbattacke durch die Friedhofsbesucherin in Mitleidenschaft gezogen. Da die benutzte Farbe der natürlichen Patina auf den Steinen ähnelt, könne das Ausmaß der Schäden noch nicht genau benannt werden.

Bislang sei nicht klar, wie die Schmierereien wieder entfernt werden könnten, ohne die historisch wertvollen Steine zu beschädigen, erklärte der Wormser Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek (CDU).

Schließung Fachleute der rheinland-pfälzischen Landesdenkmalpflege sollen nun über das weitere Vorgehen entscheiden. Der »Heilige Sand« bleibt zunächst mindestens bis zum 15. Juli für Besucher geschlossen.

Rheinland-Pfalz bemüht sich seit vielen Jahren darum, dass das mittelalterliche jüdische Erbe der Städte Mainz, Worms und Speyer in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wird. Der »Heilige Sand« spielt als ältester erhaltener jüdischer Friedhof in situ in Europa dabei eine zentrale Rolle. Mit seinen rund 2500 Grabsteinen gilt er als einzigartig, weil auf dem Gelände vom 11. bis ins frühe 20. Jahrhundert durchgängig Bestattungen vorgenommen wurden. epd

Tel Aviv/Ravensburg

Ricarda Louk kämpft für das Andenken an ihre Tochter Shani

Am 7. Oktober 2023 wollte Ricarda Louks Tochter mit anderen jungen Menschen tanzen und feiern – dann kam das Massaker der Hamas. Vor einem Jahr wurde Shanis Leiche gefunden. So geht es ihrer Familie heute

 16.05.2025

Berlin

»So monströs die Verbrechen der Nazis, so gigantisch dein Wille, zu leben«

Leeor Engländer verabschiedet sich in einer berührenden Trauerrede von Margot Friedländer. Wir dokumentieren sie im Wortlaut

von Leeor Engländer  15.05.2025

Trauerfeier

Die unbeugsame Berlinerin

Nach dem Tod von Margot Friedländer trauert ganz Berlin um eine besondere Frau, die als Holocaust-Überlebende unermüdlich für Menschlichkeit eintrat. Bei ihrer Beisetzung nahmen hochrangige Gäste nun Abschied

von Sigrid Hoff  15.05.2025

Abschied

Eine letzte Verneigung

Die am 9. Mai verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist am Donnerstag in Berlin beigesetzt worden. An der Trauerfeier nahmen neben Wegbegleitern auch die gesamte Staatsspitze teil

von Markus Geiler  15.05.2025

Berlin

Große Anteilnahme bei Beisetzung von Margot Friedländer

Knapp eine Woche nach ihrem Tod wird die Holocaust-Überlebende beigesetzt. Zu der Trauerfeier kommen viele Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft

 15.05.2025 Aktualisiert

Jahrestag

Erben der Erinnerung

Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau gedachten Schoa-Überlebende sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft der Befreiung vor 80 Jahren

von Vivian Rosen  15.05.2025

Gedenkstunde

»Der Sieg ist auch der Sieg der Gefallenen«

Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern ehrte die jüdischen Soldaten mit einer Kranzniederlegung

von Vivian Rosen  15.05.2025

Essen

Blumen aus Lotan

Ein Team des Kibbuz im Negev ist zu Gast in der Alten Synagoge, um Jugendlichen Ökologie, Achtsamkeit und Nachhaltigkeit näherzubringen

von Stefan Laurin  15.05.2025

Berlin

Margot Friedländer wird beigesetzt

Auch knapp eine Woche nach dem Tod von Margot Friedländer trauern viele Menschen um die Frau, die als Holocaust-Überlebende für Menschlichkeit eintrat. Zu ihrer Beisetzung kommen hochrangige Gäste

 15.05.2025