Berlin

Hilfe für Obdachlose

Mitzvah Day am Fraenkelufer Foto: Mitzvah Day

Müll einsammeln, Grußkarten für Senioren schreiben oder Schlafsäcke, dicke Decken und Winterkleidung für Obdachlose sammeln und spenden – auch im »Lockdown light« gibt es viele Möglichkeiten, Gutes zu tun.

So geschehen in Berlin beim Mitzvah Day am Sonntag. »Eigentlich hatten wir an eine große Aufräumaktion auf den Spielplätzen in Kreuzberg gedacht, aber wegen der Kontaktbeschränkung fanden wir es doch nicht passend«, sagt Nina Peretz von der Synagoge Fraenkelufer.

suppenküchen Vor zwei Wochen änderten die Beter daher den Plan und zogen es vor, um Spenden für Obdachlose zu bitten – die die Pandemie hart trifft: So gibt es weniger Anlaufstellen für Wohnungslose, wegen der Hygieneregeln können nur wenige von ihnen in die Suppenküchen oder Wärmestuben gehen.

Ein kleiner Kreis der Beter von der Synagoge Fraenkelufer hat im Rahmen des Mitzvah Day Decken, Schlafsäcke und Hygieneartikel von Spendern abgeholt, geordnet und anschließend in mehr als 20 Tüten eingepackt, sortiert nach Größe und Geschlecht.

SPENDEN Die Mitarbeiter von »Karuna«, einer sozialen Genossenschaft, werden sie bei einer Weihnachtsfeier verteilen. Karuna betreibt seit September einen kleinen Lebensmittelladen in Kreuzberg, der obdachlosen Menschen hilft, sich eigenverantwortlich zu versorgen.

Die Post soll insbesondere an Leute verschickt werden, die wegen Corona einsam und möglicherweise an die Wohnung gebunden sind.

Ebenso seien Geldspenden eingegangen, von denen die Beter Schlafsäcke für die Obdachlosen kaufen möchten, so Nina Peretz. »Sie sollen auch ein schönes Gefühl haben, dass man an sie denkt und etwas für sie tut«, trotz Corona und der damit einhergehenden Beschränkungen.

Im vergangenen Jahr waren die Beter der Synagoge Fraenkelufer noch im Seniorenzentrum der Gemeinde, haben Sträucher gepflanzt und die Bibliothek geputzt. »Das war diesmal natürlich keine Option.«

GRUSSKARTEN Auch bei den Betern der Synagoge Oranienburger Straße findet in diesem Jahr alles im »Corona-Format« statt. »Wir haben unsere Familien gebeten, zu Hause Grußkarten zu basteln, allgemein, zu Chanukka, zur Genesung und so weiter, die wir dann innerhalb der Synagogengemeinschaft verschicken werden«, sagt Rabbinerin Gesa Ederberg.

Die Post soll insbesondere an Leute verschickt werden, die wegen Corona einsam und möglicherweise an die Wohnung gebunden sind. Das Projekt wird von den Betern der Synagoge und der Masorti-Kita und -Schule gestaltet.

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Neuer Staatsvertrag für jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Das jüdische Leben in Sachsen-Anhalt soll bewahrt und gefördert werden. Dazu haben das Land und die jüdischen Gemeinden den Staatsvertrag von 2006 neu gefasst

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025