Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob (1930 - 2024) Foto: picture alliance / Robert B. Fishman

Das Potsdamer Rabbinerseminar Abraham Geiger Kolleg trauert um seinen Gründungspräsidenten Walter Jacob. Der Rabbiner sei am Sonntag im Alter von 94 Jahren in Pittsburgh (US-Bundesstaat Pennsylvania) gestorben, teilte der Rabbinische Leiter des Abraham Geiger Kollegs, Andreas Nachama, am Montag in Potsdam mit.

Der 1930 in Augsburg in eine Rabbinerfamilie geborene Walter Jacob emigrierte mit seinen Eltern nach der Machtergreifung der Nazis 1933 über England in die USA. Dort war er später mehr als 40 Jahre als Rabbiner in einer jüdischen Gemeinde in Pittsburgh tätig.

Nach seiner Pensionierung kehrte er 1996 nach Deutschland zurück, wo er in München als ehrenamtlicher Rabbiner wirkte. In Zusammenarbeit mit der Union progressiver Juden konzipierte Jacob eine Rabbinerausbildung, die in das 1999 gegründete Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam mündete.

Rabbiner »Made in Germany«

2006 konnte Jacob in Dresden die ersten drei Rabbiner »Made in Germany« ordinieren, heiß es. Seitdem seien weitere 52 weitere Absolventinnen und Absolventen gefolgt.

Das Abraham Geiger Kolleg ist die erste akademische Ausbildungsstätte für jüdische Geistliche in Deutschland nach der Schoa. Dort werden seit 2001 Rabbinerinnen und Rabbiner der liberalen Strömung des Judentums ausgebildet. Später kam auch eine Kantoratsausbildung hinzu.

2022 geriet die Potsdamer Rabbinerausbildung nach Vorwürfen unter anderem des Machtmissbrauchs auf Führungsebene in die Schlagzeilen.

Trägerin ist seit Anfang 2023 die Jüdische Gemeinde zu Berlin. Der Zentralrat der Juden bietet künftig eine Rabbinerausbildung über eine eigene Stiftung an. epd

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025