Denkfabrik Schalom Aleikum

Gesellschaftlicher Trialog

Zusammenhalt und Kennenlernen standen im Mittelpunkt der Diskussion. Foto: Gregor Matthias Zielke

»Glaubensspuren. Jüdische, christliche und muslimische Stimmen in Dresden«– darüber hat am Mittwochabend die »Zeit«-Journalistin Jana Hensel mit drei in Sachsen lebenden Vertretern der Religionsgemeinschaften diskutiert. Das Podium fand im Rahmen des ostdeutschen Jahresschwerpunkts der »Denkfabrik Schalom Aleikum« im Dresdener Hygienemuseum statt.

Zur Diskussion kamen Johanna Stoll, Gründungsmitglied von HATiKVA Sachsen e. V., Azim Semizoğlu, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Verfassungsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Universität Leipzig, und Tobias Funke, Pfarrer am evangelischen Jugendzentrum in Dresden. Sie alle sprachen über ihre religiösen und interkulturellen Lebenswelten und den Zusammenhalt in Ostdeutschland.

Verantwortung Die Direktorin des Dresdner Hygiene-Museums, Iris Edenheiser, und alle Anwesenden bekräftigten die gesellschaftliche Verantwortung des Hauses, die aus der eigenen Geschichte erwachse.

Bianca Nissim, Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, betonte in ihrem Grußwort die Rolle des gesellschaftlichen Trialogs und berichtete von ihren biografischen Anfängen als sogenannter jüdischer Kontingentflüchtling in den ostdeutschen Bundesländern.

Abschließend hob der Dresdner Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Sebastian Vogel, hervor, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt stets als eine proaktive Gestaltungsaufgabe der gesamten Politik zu begreifen sei.

Zusammenhalt Religiöse Gemeinschaften können sich gut als Emanzipationsräume eignen. Das bedeutet auch, dass religiöse Vielfalt in ihrer Sichtbarkeit politisch und zivilgesellschaftlich unterstützt und ausgebaut werden solle. Durch die Sichtbarkeit gesellschaftlicher Pluralität werde ein Kennenlernen und dadurch Zusammenhalt möglich.

Es brauche eine differenziertere Darstellung der ostdeutschen Regionen sowie ein verantwortungsbewussteres Handeln der Politik. Demokratische Haltung müsse stärker zum Ausdruck kommen. Die steigenden Umfragewerte antidemokratischer Parteien würden erst recht zu einem entschlossenen und unerschrockenen Kämpfen anspornen. ja/Wolfram Nagel

Lesen Sie einen ausführlichen Artikel in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  22.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025