Spenden

Gemeinsam solidarisch

Hummus, Lachs, Salate, Desserts – die Tische im Fünf-Sterne-Hotel InterContinental an der Budapester Straße könnten nicht reicher gedeckt sein. Im Saal raunen die Gespräche des Publikums, und im Hintergrund singen die Musiker Liron Lev und Naama Levy Evergreens des israelischen Schlagers.

Keine Frage: Nicht oft macht es so viel Freude, Menschen zu helfen, wie Mittwochabend vergangener Woche bei der Magbit-Eröffnung von Keren Hayesod. Etwa 200 Gäste und Spender nahmen an dem Galadiner teil und ließen sich über Geschichte und Aktivitäten des Hilfsfonds informieren. Durch den Abend führte – ebenso charmant wie klug – die Sängerin Raffaela Wais, die unlängst mit ihrer Teilnahme an der VOX-Castingshow »X Factor« einem größeren Publikum bekannt wurde. Die Absolventin des Jüdischen Gymnasiums Berlin gab das Motto des Abends vor: »Israel ist für uns da, wenn wir es brauchen. Lasst uns da sein, wenn Israel uns braucht!«

Integration Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in Deutschland, erläuterte, in wie vielen unterschiedlichen Feldern Keren Hayesod helfe: Von der Vorbereitung der Alija über die Integration der Einwanderer bis hin zu den vielen Sozialprojekten sei die Arbeit des Fonds in ihrer Bedeutung nach wie vor kaum zu überschätzen. »Gerade in diesen Bereichen bewirkt die Hilfe des Keren Hayesod extrem viel und ermöglicht zahlreichen Israelis eine erfolgreiche Zukunft«, sagte Hadas-Handelsman.

In einer bewegenden politischen Rede sprach der Schoa-Überlebende Yossi Peled, israelischer Staatsminister im Büro des Ministerpräsidenten, über das deutsch-israelische Verhältnis und die Bedrohung Israels durch den Iran. Er forderte Deutschland dazu auf, die Opfer des Holocaust auch 67 Jahre nach Ende des NS-Regimes nicht zu vergessen. »Wir dürfen dabei aber auch nicht die Gegenwart aus dem Blick verlieren«, sagte er. Angesichts der Drohungen des Iran, Israel zu vernichten, müsse die Antwort Deutschlands und der Weltgemeinschaft lauten: »Never again! Auch das gehört zur Solidarität mit Israel.«

Engagement Für Andreas Berger-Karius ist es eine Selbstverständlichkeit, für Israel da zu sein. Der Geschäftsführer einer Firma aus dem mobilfunktechnischen Bereich unterstützt die Arbeit von Keren Hayesod seit mehr als zehn Jahren. »Mir ist es wichtig, den Israelis zu signalisieren, dass es in Deutschland nicht nur Antisemiten, sondern auch Menschen gibt, denen Israel am Herzen liegt und die sich aus Überzeugung für den Staat engagieren.«

Bei seinem Einsatz für Israel seien ihm die sozialen Projekte des Hilfsfonds besonders wichtig. »Keren Hayesod kümmert sich um die Abgehängten in der israelischen Gesellschaft. Die Hilfe setzt genau da an, wo der Staat noch Lücken hat – bei der sozialen Förderung.«

Wie viel Geld sich die Anwesenden ihre Solidarität mit dem jüdischen Staat kosten ließen, mochte Keren Hayesod nicht verraten. Doch auch angesichts des noblen Ambientes des Galadiners – letztlich, betonte der Vorsitzende von Keren Hayesod, Nathan Gelbart, in seinem abschließenden Spendenaufruf, sei Geld ausschließlich Mittel zum Zweck, um Gutes zu tun. »Am Ende des Tages zählt nicht der Dax oder der NASDAQ«, so Gelbart. »Das Einzige, das uns wirklich erfüllt, ist, solidarisch zu sein. Lassen Sie uns gemeinsam Israel helfen!«

Jom Haschoa

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