München

Gedenktag, Quellen, Musik

Videoinstallation am NS-Dokumentationszentrum Foto: picture alliance / Martin Ley

Gedenktag

Aus Anlass des Internationalen Holocaust-Gedenktags zeigt das NS-Dokumentationszentrum München an seiner Fassade eine Videoinstallation zum poetischen und fotografischen Schaffen des österreichischen Schriftstellers Heimrad Bäcker. Die Projektion zitiert Passagen aus Bäckers nachschrift. Seine dokumentarische Textmontage verbindet Fragmente historischer Texte wie Verhaftungsbegründungen, Anweisungen, Berichte, Befehle, Verbote und Zahlenreihen zu einem Kaleidoskop jüdischer Verfolgungserfahrung. »Es genügt«, so Bäcker über seine Herangehensweise, »die Sprache der Täter und der Opfer zu zitieren. Es genügt, bei der Sprache zu bleiben, die in den Dokumenten aufbewahrt ist. Zusammenfall von Dokument und Entsetzen, Statistik und Grauen.« Die Videoinstallation wird noch bis zum 14. Februar ab Einbruch der Dunkelheit bis 21 Uhr gezeigt. Gestaltet wurde sie von der Agentur WE ARE VIDEO. Die Videoinstallation erweitert die pandemiebedingt geschlossene Ausstellung Heimrad Bäcker. Es kann sein, dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird, zu leben in den Außenraum. Diese gibt Einblicke in den Nachlass des Künstlers und Schriftstellers und dokumentiert seine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Bäckers Fotografien entstanden zum Teil lange bevor es eine öffentliche Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und den Orten der Verbrechen gab. Sie zeigen den Zustand der ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und Gusen in Oberösterreich, die von Pflanzen überwuchert oder aber bewusst einer anderen Verwendung zugeführt worden waren. ikg

Quellen

Die Vortragsreihe »1700 Jahre Quellen aus der deutsch-jüdischen Geschichte« läuft als virtuelles Gemeinschaftsprojekt der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen und des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München weiter. Am Donnerstag, 11. Februar, 18 Uhr, spricht Rotraud Ries vom Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken über die »Frühe Neuzeit«. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich die Historikerin mit den Bedingungen jüdischen Lebens im 15. und 16. Jahrhundert in Niedersachsen. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail unter julia.treindl@lrz.uni-muenchen.de. Im Anschluss daran erhält man den Zugangscode. ikg

Musik

Zum Jahresauftakt 2021 hat das Jewish Chamber Orchestra Munich auf seinem YouTube-Kanal inzwischen die komplette Aufnahme von Gustav Mahlers »14 Lieder und Gesänge aus der Jugendzeit« eingerichtet. Die Aufnahmen wurden mit dem Bariton Ludwig Mittelhammer in der Synagoge Hainsfarth aufgenommen. Auf JCOM-TV neu hinzugekommen ist »Music for Strings« von Paul Ben-Chaim (1897–1984). Der in München geborene Komponist wurde einer der einflussreichsten Komponisten Israels. Kennzeichen seines musikalischen Stils war die Verknüpfung von europäischen, mediterranen und orientalischen Musikelementen. In Zusammenarbeit mit der Stadt München plant das JCOM zum Festjahr »JLID2021« für den 19. Juli ein großes Event in der Philharmonie im Gasteig. ikg

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Digitales Gedenken

App soll alle Stolpersteine Deutschlands erfassen

Nach dem Start in Schleswig-Holstein soll eine App in Zukunft alle Stolpersteine in Deutschland erfassen. In der App können Biografien der Opfer abgerufen werden

 24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

München

Nicht zu überhören

Klare Botschaften und eindrucksvolle Musik: Die 39. Jüdischen Kulturtage sind eröffnet

von Esther Martel  23.11.2025