München

Gedankenaustausch im Gemeindezentrum

Bundesministerin Karoline Edtstadler (l.) und IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch Foto: Bundeskanzleramt/Andy Wenzel

Wie grausam die Realität sein kann, haben Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, und die österreichische Ministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt, Karoline Edt­stadler, auf drastische Weise erfahren. Am Dienstag vorvergangener Woche kam die Spitzenpolitikerin des Nachbarlandes zu einem Besuch ins Gemeindezentrum.

Bei einem fast einstündigen Gedankenaustausch brachten Knobloch und Edt­stadler auch ihre Besorgnis über den wachsenden Extremismus zum Ausdruck. Wie berechtigt diese Einschätzung war, zeigte sich nur wenige Tage später beim Massaker eines radikalen Islamisten in Wien am Montag vergangener Woche. Vier Menschen kamen im Kugelhagel ums Leben, Dutzende wurden verletzt, einige davon lebensgefährlich.

gastgeber An dem Treffen im Gemeindezentrum hatten auf österreichischer Seite auch Botschafter Peter Huber und Generalkonsul Josef Saiger teilgenommen, aufseiten der Gastgeber kamen IKG-Vizepräsident Ariel Kligman und Steven Guttmann, Geschäftsführer der Gemeinde, hinzu.

Ihre Anwesenheit im Gemeindezentrum nutzte die österreichische Ministerin auch für einen Besuch der Ohel-Jakob-Synagoge.

Einig waren sich alle in ihrer Einschätzung, dass die vielfältigen Verschwörungstheorien und der Hass im Internet eine maßgebliche Rolle bei der zunehmenden Radikalisierung spielen. IKG-Präsidentin Charlotte Knob­loch nannte in diesem Zusammenhang die Protagonisten von
»QAnon« und »Judas.Watch«.

verschwörungstheorien Eine gemeinsame Position vertraten Charlotte Knobloch und Karoline Edtstadler auch dahingehend, dass im Netz verbreitete Verschwörungstheorien als Kristallisationspunkt für antidemokratische Bewegungen betrachtet werden müssten, speziell in Hinblick auf die Corona-Pandemie. Die Demonstration von Coronaleugnern im Sommer auf dem Münchner Marienplatz sei dafür ein Beispiel, berichtete die IKG-Präsidentin.

Ihre Anwesenheit im Gemeindezentrum nutzte die österreichische Ministerin auch für einen Besuch der Ohel-Jakob-Synagoge. Ellen Presser, die Leiterin der IKG-Kulturabteilung, informierte sie bei einer persönlichen Führung über die Besonderheiten des sakralen Bauwerks. Karoline Edtstadler zeigte sich sehr beeindruckt.

Mitzvah Day

Grünes Licht

Jüdische Gemeinden und Gruppen gestalteten deutschlandweit den Tag der guten Taten

von Katrin Richter  27.11.2025

Düsseldorf

Cooler Kick

Beim Ilan Fiorentino Cup kamen im Gedenken an Spieler aus dem Kibbuz Nahal Oz Israelis, Exil-Iraner und das NRW-Landtagsteam zu einem Freundschaftsturnier zusammen

von Jan Popp-Sewing  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025