München

Gedächtnis, Musik, Café Zelig

Szene aus dem Film »Café Zelig«

Gedächtnis

Erinnerung ist eines der fundamentalen Elemente der jüdischen Religion und Kultur. Welche Bedeutung haben Erinnerung und Gedächtnis für das jüdische Gedenken in seinen Ursprüngen und heute? Diese Frage beleuchtet der Religionsgelehrte Daniel Krochmalnik, Inhaber des Lehrstuhls Religion und Philosophie am Institut für Jüdische Theologie der Universität Potsdam, in seinem Referat mit dem Titel »Erinnere dich! Vergiss nichts! Die jüdische Zeitmatrix«. Diese Veranstaltung am Donnerstag, 7. Oktober, 19 Uhr, wird mit Grußworten der Programmdirektorin der Münchner Volkshochschule, Susanne May, und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, eröffnet. Eine Anmeldung zur Teilnahme im Bildungszentrum »Einstein 28« in der Einsteinstraße 28 (am Max-Weber-Platz) oder online ist erforderlich unter www.mvhs.de oder telefonisch unter 089/48006-6239. ikg

Musik

»Von Generation zu Generation« (hebräisch: le dor vador), auch Titel eines berühmten Liedes, ist ein schönes Motiv für ein Konzert im Zeichen des Jubiläumsjahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«. Es ist aber auch das Brückenelement zweier Konzerte, welche die Israelitischen Kultusgemeinden in München und Wien an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen, beginnend in München am 10. Oktober, veranstalten. Ob es für das Münchner Event noch Restkarten gibt, ist im Internet unter www.ikg-m.de/festkonzert zu erfahren. Ohne Bestätigung der Voranmeldung ist der Besuch dieser Veranstaltung leider nicht möglich. ikg

Café Zelig

Seit fünf Jahren treffen sich Schoa-Überlebende im Café Zelig. Anfangs fanden diese Treffen in den Räumen der B’nai B’rith Loge statt. Gegenwärtig kommen die Holocaust-Überlebenden einmal pro Woche im Restaurant »Einstein« im Jüdischen Gemeindezentrum zusammen. »Es wird gelacht, gestritten und auch getrauert«, wie die Filmemacherin Tanja Cummings feststellte. Nachdem sie den Dokumentarfilm Linie 41 fertiggestellt hatte, wurde sie vom Protagonisten Natan Grossmann in die Seniorenrunde eingeführt. Mit Kamera und Mikrofon begleitete sie deren Treffen, befragte auch die Zweite Generation. Der Film wird am Montag, 11. Oktober, 15 Uhr, in Anwesenheit der Regisseurin Tanja Cummings im Jüdischen Gemeindezentrum präsentiert. Es sprechen IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch, Annette Schavan, die Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« sowie der Initiator des Projektes für die Überlebenden, Joram Ronel, Facharzt für Psychosomatische Medizin. Der Eintritt ist frei. Voranmeldung ist erforderlich im Büro des IKG-Kulturzentrums unter karten@ikg-m.de oder telefonisch unter 089/20 24 00-491. ikg

Thomas Mann

Im Wallstein-Verlag erschien 2021 die Studie Thomas Manns Krieg. Literatur und Politik im amerikanischen Exil von Tobias Boes. Wer die Kurzfassung der 444 Seiten zählenden Studie kennenlernen möchte, hat am Dienstag, 12. Oktober, 19 Uhr, die Chance, einen Vortrag des Autors zu hören. Darin erfährt man, wie Thomas Mann bei seiner Ankunft in New York am 21. Februar 1938 behaupten konnte: »Democracy will win!«, wie man dem emigrierten deutschen Nobelpreisträger auf seinen Vortragsreisen durch die USA begegnete und in welcher Weise er auf den amerikanischen Literaturbetrieb einwirkte. Da Boes, ein gebürtiger Berliner, seit 2007 in den Vereinigten Staaten lebt und an der renommierten University of Notre Dame in Indiana lehrt, handelt es sich um eine Online-Veranstaltung. Nach Anmeldung im Büro des Thomas-Mann-Forums München unter info@tmfm.de erhält man den Link. ikg

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025