Standpunkte

»Für gleiche Rechte«

JSUD-Präsidentin Dalia Grinfeld: »Hauptamtliche Positionen sind weiterhin überwiegend von Männern besetzt.« Foto: Margrit Schmidt

Zum Internationalen Frauentag wurde am vergangenen Donnerstag weltweit die Forderung nach der sozialen, politischen und kulturellen Gleichstellung von Frauen bekräftigt. Die Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD) nahm diesen Tag zum Anlass, Stimmen junger jüdischer Frauen, die bereits Führungspositionen in studentischen Organisationen bekleiden, hör- und sichtbar zu machen.

Weibliche JSUD-Mitglieder wurden gefragt, was der Weltfrauentag für sie bedeutet und warum es mit Blumengeschenken nicht getan ist. Dabei sind verschiedene Videos entstanden, die online zu sehen sind.

chancen Mit dabei ist unter anderem Louise Majetschak, die sich zusammen mit ihrer Schwester Sarah in einem Asylbewerberheim in Berlin engagiert. Sie sagt: »Für mich ist nicht nur heute Weltfrauentag, weil Frauen immer noch nicht überall die gleichen Chancen haben.«

Laura Cazes ist Vorstandsmitglied der European Union of Jewish Students (EUJS) und Leiterin des Referats Frauen & Gender der JSUD. Sie sagt: »Für mich ist nicht nur heute Weltfrauentag, weil auch noch im 21. Jahrhundert weltweit viel zu häufig die Rechte von Frauen so behandelt werden, als seien sie die einer Minderheit, und das, obwohl wir die Hälfte der Gesellschaft ausmachen.«

Gleichberechtigung Naomi Ellenbogen, Vizepräsidentin des Bundes Jüdischer Studenten Baden, betont: »Ich glaube, dass von Geburt alle Menschen gleichberechtigt sind und wir jeden Tag nutzen müssen, um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern.« Und Anastasia Pletoukhina, Vorsitzende des Vereins »Studentim Berlin«, meint: »Für mich ist der 8. März ein Tag, an dem wir uns an den harten Kampf erinnern, der geführt werden musste für die Gleichberechtigung der Frauen. Leider ist er immer noch nicht vorbei.«

Insgesamt wurden 20 Statements zusammengestellt. JSUD-Präsidentin Dalia Grinfeld sagt zu der Aktion: »Besonders bei heutigen studentischen Organisationen bekleiden viele Frauen die Führungspositionen im Ehrenamt. Hauptamtliche Positionen sind jedoch weiterhin überwiegend von Männern besetzt. Diese Diskrepanz gilt es in Zukunft zu überwinden.« Grinfeld ist davon überzeugt, dass sich auch Männer dafür einsetzen können und sollen, dass Frauen die gleichen Chancen bekommen, »weil es im Interesse von uns allen ist, eine faire, gerechte und repräsentative Gesellschaft zu erreichen«. ja

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 6. November bis zum 13. November

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Würdigung

Margot Friedländer wird mit Sonderbriefmarke geehrt

Wie das Finanzministerium mitteilte, war die Sonderbriefmarke für Friedländer ein »besonderes Anliegen« von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil

 04.11.2025

B’nai B’rith

»Wie eine große Familie«

Delegierte aus 20 Ländern kamen zusammen, um sich eine neue Organisationsstruktur zu geben

von Ralf Balke  03.11.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an November-Pogrome

Zum 87. Jahrestag der NS-November-Pogrome von 1938 werden am Sonntag ganztägig die Namen der im Holocaust ermordeten Berliner Jüdinnen und Juden vorgelesen. Bei einem Gedenken am Abend wird Berlins Regierender Bürgermeister sprechen

 03.11.2025

Gedenkstätten

Gedenkzeichen für jüdische Ravensbrück-Häftlinge

Zur feierlichen Enthüllung werden unter anderem Zentralratspräsident Josef Schuster, die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und der Beauftragte für Erinnerungskultur beim Kulturstaatsminister, Robin Mishra, erwartet

 03.11.2025

Porträt der Woche

Zufluchtsort Musik

Naomi Shamban ist Pianistin, lebt in Dresden und hat eine Schwäche für Märchenfilme

von Alicia Rust  03.11.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 02.11.2025

Hund, Katze & Co

Beste Freunde

Wenn Tiere Familie werden: Gemeindemitglieder erzählen vom leisen oder lauten Glück, mit Vierbeinern zu leben

von Christine Schmitt  02.11.2025