Dresden

Frau Jonas und ein Buch

Die stolzen Träger des Leo Trepp-Schülerpreises Foto: SMK/Lynn Winkler

Ob ein Besuch im Jugendzentrum der jüdischen Gemeinde, Interviews mit Rabbinatsstudentinnen oder das Eintauchen in die jüdische Geschichte einer Stadt – Schüler und Schülerinnen aus insgesamt sieben Bundesländern hatten sich auf die Spuren jüdischen Lebens begeben und für den im vergangenen Jahr erstmals ausgerufenen Leo Trepp-Schülerpreis verschiedenste Arbeiten eingereicht. Am vergangenen Donnerstag fand die Preisverleihung im Sächsischen Landtag statt.

Gunda Trepp, Gründerin der Leo Trepp Stiftung und Ehefrau des im Jahr 2010 verstorbenen Rabbiners Leo Trepp, hob hervor, dass in vielen Beiträgen eine aktive Annäherung an das Judentum und an jüdische Bürgerinnen und Bürger zu beobachten gewesen sei.

Den ersten Preis erhielt die Klasse 9c der Cäcilienschule in Wilhelmshaven.

Die Jury, der neben Trepp Vertreter aus Wissenschaft und jüdischen Institutionen angehörten, wählte aus den mehr als 70 Einsendungen aus. Den ersten Preis erhielt die Klasse 9c der Cäcilienschule in Wilhelmshaven für ein 80-seitiges Buch mit dem Titel Entdecke das Judentum, in dem sie altersgerecht Aspekte wie jüdische Religion, Geschichte und Kultur, aber auch das Thema Antisemitismus aufbereitet.

Mit dem zweiten Preis wurden Schülerinnen und Schüler des Berliner Lily-Braun-Gymnasiums ausgezeichnet. Die ökumenische Religionsgruppe der 9. und 10. Klasse hatte sich durch die erste Rabbinerin Regina Jonas inspirieren lassen. Ihr 15-minütiger Podcast teilte sich den zweiten Preis mit der Arbeit einer 10. Klasse des Lessing-Gymnasiums in Plauen. Hier hatten drei Schülerinnen eine Arbeit über jüdische Bürger und deren Verdienste für die Stadt vorgelegt.

Film Die beiden dritten Preise gingen an zwei Klassen des Gymnasiums Bad Iburg (Niedersachsen) für multimediale Projekte zum Judentum. Ein Film befasste sich mit dem jüdischen Jugendzentrum »Lev Echad« in Osnabrück, ein Podcast mit dem Thema »Lebendiges Judentum im Sport«. Charlotte Knobloch, Präsidentin der IKG München und Oberbayern sowie Schirmherrin des Preises, die per Video zugeschaltet war, bekräftigte die Ziele des Wettbewerbs: »Wir wollen ein Deutschland, in dem jeder von uns weiß, was er am anderen hat. Ganz gleich, ob jüdisch oder nicht. Dafür stand Leo Trepp seligen Angedenkens, und dafür steht dieser Preis.«

Die Leo Trepp Stiftung möchte den Schülerpreis auch in Zukunft etablieren, der Wettbewerb soll nun jährlich stattfinden. Das nächste Thema wird im September bekannt gegeben.

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025

Jahrestag

»So betäubend wie damals«

Am Mahnmal in Fürstenfeldbruck wurde an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert

von Luis Gruhler  13.09.2025

Feiertage

Tradition im Paket

Das Familienreferat des Zentralrats der Juden verschickt die neuen Mischpacha-Boxen mit allerhand Wissenswertem rund um Rosch Haschana und Sukkot

von Helmut Kuhn  12.09.2025

Interview

»Berlin ist zu meiner Realität geworden«

Die Filmemacherin Shoshana Simons über ihre Arbeit, das Schtetl und die Jüdische Kunstschule

von Pascal Beck  11.09.2025

München

Ein Fundament der Gemeinde

Die Restaurierung der Synagoge an der Reichenbachstraße ist abgeschlossen. In den Erinnerungen der Mitglieder hat das Haus einen besonderen Platz

von Luis Gruhler  11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Die Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigte sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025