Berlin

Franz Michalski ist gestorben

Franz und Petra Michalski waren mehr als ein halbes Jahrhundert verheiratet Foto: picture alliance/dpa

Der Schoa-Überlebende Franz Michalski ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Das teilte die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Samstag mit. Michalski verstarb im Kreise seiner Familie.

»Franz und Petra Michalski waren immer und überall, wenn es um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ging, zuletzt in der Eiseskälte am Bahnhof Friedrichstraße am 28. November 2023 anlässlich des 85. Jahrestages des ersten Kindertransportes von Berlin nach Großbritannien«, schreibt die Stiftung in einer Würdigung. Auch Bettina Jarasch, Grünen-Politikerin im Berliner Abgeordnetenhaus und ehemalige Senatorin der Stadt, verabschiedete sich von Franz Michalski. »Gemeinsam mit seiner Frau Petra war er unermüdlicher Zeitzeuge für die Verbrechen des Holocausts und zugleich war er ein großer Menschenfreund. Die Begegnungen mit dem Ehepaar Michalski habe ich jedes Mal lange im Herzen bewahrt«, schrieb sie auf X.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Franz Michalski wurde im Oktober 1934 in Breslau geboren. Sein Vater war Katholik, seine Mutter eine zum Christentum konvertierte Jüdin. Sein jüngerer Bruder und er wuchsen katholisch auf. Doch die Nazis verfolgten die vierköpfige Familie trotzdem, weil die Eltern in »Mischehe« leben. Die Michalskis mussten im Oktober 1944 untertauchen und überlebten in Sachsen und im Sudetenland mit der Unterstützung anderer Menschen. »Das war der Kern seiner, ihrer gemeinsamen Erzählungen: Courage ist auch in dunklen Zeiten möglich und in einer Demokratie tagtäglich nötig, erst recht angesichts eines erstarkenden, immer unverhohleneren Antisemitismus und einer verrohenden Sprache«, schreibt die Stiftung für das Denkmal ermordeter Juden in Europa.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Eine Geschichte, die Franz Michalski und Petra Michalski in unzähligen Vorträgen vor Schülern und in Gedenkstätten erzählt haben. Franz lernte seine Petra durch die Musik kennen. Er liebte den Jazz, vor allem Benny Goodman. Sie liebte es, zu tanzen. Das Paar war mehr als fünfzig Jahre verheiratet. Nachdem Franz im Jahr 2010 einen Schlaganfall erlitten hatte, wurde Petra Michalski immer mehr zur Stimme ihres Ehemannes. Ans Aufhören haben die beiden auch trotz ihres hohen Alters nie gedacht. ja

Berlin

Tage im Mai

Am Wochenende beginnt mit »Youth4Peace« ein Treffen von 80 jungen Erwachsenen aus 26 Ländern. Sie wollen über Frieden und Demokratie sprechen. Auch Gali und Yuval aus Israel sind dabei

von Katrin Richter  01.05.2025

Frankfurt

Zwischen den Generationen

2020 führten Jugendliche gemeinsam mit Überlebenden der Schoa ein »Zeitzeugentheater« auf. Nathaniel Knops Dokumentarfilm »Jetzt?« zeigt dessen Entstehung und feierte nun Premiere

von Eugen El  01.05.2025

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025