Gedenken

Frankfurt erinnert an ermordete Schoa-Überlebende

Blanka Zmigrod wurde am 23. Februar 1992 im Frankfurter Stadtteil Westend ermordet. Foto: imago images/brennweiteffm

Am Dienstag, den 23. Februar findet in Frankfurt am Main eine Gedenkkundgebung für Blanka Zmigrod statt. Die damals 68-jährige Frankfurter Jüdin und Schoa-Überlebende wurde am 23. Februar 1992 auf ihrem Heimweg von einem schwedischen Rechtsextremisten erschossen. Der Täter wurde 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die Kundgebung findet um 18.00 Uhr an der Ecke Kettenhofweg/Niedenau im Frankfurter Westend – dem damaligen Tatort – statt.

ERINNERN Initiiert wurde sie von Ruben Gerczikow, Vorstandsmitglied der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) und Vizepräsident der European Union of Jewish Students.

»Erinnern heißt kämpfen! Daher wollen wir an diesem Tag unserer Frankfurter Bürgerin Blanka Zmigrod gedenken und die Kontinuitäten rechten Terrors benennen«, schreibt Gerczikow in der Ankündigung.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Jüdische Gemeinde Frankfurt rief auf Facebook zur Teilnahme an der Gedenkkundgebung teil. Vorstandsmitglied Marc Grünbaum werde eine Rede halten, hieß es.

ZEICHEN »Wir wollen Blanka Zmigrod gedenken und zugleich ein Zeichen setzen gegen Antisemitismus und Rassismus in unserer Stadt«, schrieb die Gemeinde auf Facebook.

In einer Petition fordert Ruben Gerczikow außerdem den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und die Stadt Frankfurt auf, ein Denkmal für Blanka Zmigrod zu errichten.

Feldmann und Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) bekundeten bereits ihre Unterstützung für Gerczikows Initiative zur Errichtung einer Gedenktafel. Die Ermordung von Blanka Zmigrod wirke aus heutiger Sicht wie ein Fanal für die Morde von Halle und Hanau, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister.

Auch die Jüdische Gemeinde unterstützt die Initiative. »Es ist höchste Zeit, ein würdiges Andenken an Blanka Zmigrod in unserer Stadt durch eine Gedenktafel sichtbar zu machen«, erklärte Marc Grünbaum am Montag. ja

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025

Vertrag

Jüdische Gemeinde Frankfurt erhält mehr Gelder

Die Zuwendungen durch die Mainmetropole sollen bis 2031 auf 8,2 Millionen Euro steigen

von Ralf Balke  11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Hannover

Ministerium erinnert an 1938 zerstörte Synagoge

Die 1938 zerstörte Neue Synagoge war einst mit 1.100 Plätzen das Zentrum des jüdischen Lebens in Hannover. Heute befindet sich an dem Ort das niedersächsische Wissenschaftsministerium, das nun mit Stelen an die Geschichte des Ortes erinnert

 10.11.2025

Chidon Hatanach

»Wie schreibt man noch mal ›Kikayon‹?«

Keren Lisowski hat die deutsche Runde des Bibelquiz gewonnen. Jetzt träumt sie vom Finale in Israel

von Mascha Malburg  10.11.2025