München

Filmvorführung nach einstweiliger Verfügung

Umstritten: das Eine-Welt-Haus in der Schwanthalerstraße Foto: Marina Maisel

Wegen seiner Nähe zur antiisraelischen BDS-Bewegung gab es in der vergangenen Woche erneut Ärger mit dem Eine-Welt-Haus in der Schwanthalerstraße. Ein von der Stadt (Kulturreferat) erlassenes Verbot zur Vorführung des Films Broken, der sich mit den Sperranlagen zwischen Israel und dem Westjordanland beschäftigt, wurde am Freitagnachmittag vom Landgericht München per einstweiliger Verfügung wieder aufgehoben.

Noch unmittelbar vor der Gerichtsentscheidung war Oberbürgermeister Dieter Reiter davon ausgegangen, dass die Veranstaltung der »Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe« (JPDG) nicht im Eine-Welt-Haus stattfinden würde. Entsprechend äußerte er sich in einem Gespräch mit Charlotte Knobloch am Freitag.

boykott Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern blickt schon seit längerer Zeit mit Sorge auf das Verhalten der BDS-Unterstützer, die Israel die Existenzberechtigung absprechen und zum Boykott des Landes aufrufen. »Teile der BDS-Bewegung«, stellt sie fest, »sind auch klar antisemitisch.«

Auf dieser Grundlage hatte der Münchner Stadtrat im Dezember 2017 mit großer Mehrheit beschlossen, BDS-Unterstützern keine städtischen oder von der Stadt subventionierten Räumlichkeiten mehr zur Verfügung zu stellen. Charlotte Knobloch hatte diese Entscheidung ausdrücklich begrüßt.

eklat Antisemitische Tendenzen im Eine-Welt-Haus hatten im vergangenen Jahr sogar für einen Eklat gesorgt. Aus Protest gegen antisemitische Äußerungen waren die Stadträte Marian Offman (CSU) und Dominik Krause (Grüne) von ihrem Amt im Beirat des Eine-Welt-Hauses, das von der Stadt jährlich mit 300.000 Euro unterstützt wird, zurückgetreten. Offman ist auch Mitglied im Vorstand der IKG.

Mit einer Protestnote und der Forderung nach einer konsequenten Umsetzung des Stadtratsbeschlusses hatte sich auch die Aktionsgruppe »Münchner Bürger gegen Antisemitismus und Israelhass« im Vorfeld der geplanten Filmvorführung an den Oberbürgermeister gewandt. Vergeblich, wie sich jetzt nach der Gerichtsentscheidung herausstellte.

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Chanukka

»Ich freu’ mich auf die Makkabäer«

Lichter, Dinos, Schokostreusel – was unsere Jüngsten in diesen Tagen am meisten mögen

von Christine Schmitt  11.12.2025

Sachsen

Mit Tiefgang und Pfiff

Am Sonntag wird in Chemnitz das »Jahr der jüdischen Kultur 2026« eröffnet

von Helmut Kuhn  11.12.2025