Chemnitz

Filme und Nachtigallen

Am Sonntag, 29. Mai, öffnet die Synagoge mit Gemeindezentrum ihre Türen zum Gemeindetag. Foto: imago images/Sylvio Dittrich


Trotz Covid und zeitlicher Turbulenzen schaffte es Chemnitz im vergangenen Jahr, ein höchst vielfältiges 30-Jahres-Jubiläum der »Tage der jüdischen Kultur« zu organisieren. Auch 2022 ist der Ehrgeiz ungebrochen.

Mit Unterstützung durch die Jüdische Gemeinde, das Evangelische Forum und den Bürgerverein »Für Chemnitz e.V.« haben die Koordinatoren Egmont Elschner und Chris Münster einen anspruchsvollen Mix aus Vorträgen, Lesungen, Filmvorführungen, Theater, Tanz und Stadtrundgängen kreieren und wiederum namhafte internationale Gäste gewinnen können.

DDR Die jüdische Geschichte in der DDR bleibt ein wichtiges Thema. Am Donnerstag um 18 Uhr wird der von Karin Kaper und Dirk Szuszies produzierte Dokumentarfilm Walter Kaufmann – Welch ein Leben! im Kino »Metropol« gezeigt. Er folgt den Lebenslinien und Erfahrungen des 2021 verstorbenen deutsch-jüdischen Intellektuellen, dem jüdischen DDR-Bürger mit australischem Pass.

Der Spielfilm »Plan A – Was würdest du tun?« erzählt die Geschichte der Untergrundorganisation »Nakam«.

Ebenfalls im »Metropol« wird am 29. Mai um 19.15 Uhr der im vergangenen Jahr entstandene, deutsch-israelische Spielfilm Plan A – Was würdest du tun? gezeigt, der die Geschichte der jüdischen Untergrundorganisation »Nakam« (hebräisch: Rache) um ihren charismatischen Anführer Abba Kovner nachzeichnet. »Nakam« plante nach Kriegsende 1945 spektakuläre Vergeltungsaktionen für die Schoa.

Ebenfalls am 29. Mai öffnet die Jüdische Gemeinde Chemnitz ihre Türen zu einem Gemeindetag mit Ausstellungseröffnung, Musik und einem Tanzworkshop. Schon um 15 Uhr wird die Fotoausstellung Kiryat Bialik durch die Linse eröffnet. Einwohner aus der nordisraelischen und als »sehr grün« bekannten Stadt vermitteln mit ihren Aufnahmen ganz persönliche Sichtweisen auf ihr Zuhause.

Um 15.30 Uhr geht es weiter mit gemeinsamem Singen und Musizieren unter dem Motto »Shira Bazibur«, geleitet vom heute in Berlin lebenden Musiker Igor Ginzburg. Um 16 Uhr führt Gemeindemitglied Renate Aris durch die Synagoge, und um 17 Uhr schließt sich ein Tanzworkshop mit der Tanzgruppe »Simchat Hora« an.

Naturwissenschaft Mit einer musikalischen Abendveranstaltung in drei Teilen, »Chemnitz, Stadt der Nachtigallen«, überraschen am 4. Juni um 21 Uhr im Veranstaltungszentrum »Weltecho« der Jazz-Klarinettist und Naturwissenschaftler David Rothenberg und der Komponist und Pianist Jeffrey Goldberg.

Nach einem Duo-Improvisations-Konzert wird der einstündige Film Nightingales in Berlin von David Rothenberg und Ville Tanttu gezeigt. Anschließend begeben sich die Protagonisten gemeinsam mit den Zuhörern zu einem Ort in der Chemnitzer Umgebung, wo Nachtigallen häufig vorkommen – dort wird dann »live« mit Vogelgesang musiziert.

Ebenfalls am 4. Juni lädt das Jüdische Gemeindezentrum um 19 Uhr zu einer Lernnacht »Mincha, Tikkun, Hawdala« ein. Interessierte melden sich bitte telefonisch in der Gemeinde unter 0371/35 59 70 an.

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025

Mitzvah Day

Grünes Licht

Jüdische Gemeinden und Gruppen gestalteten deutschlandweit den Tag der guten Taten

von Katrin Richter  27.11.2025

Düsseldorf

Cooler Kick

Beim Ilan Fiorentino Cup kamen im Gedenken an Spieler aus dem Kibbuz Nahal Oz Israelis, Exil-Iraner und das NRW-Landtagsteam zu einem Freundschaftsturnier zusammen

von Jan Popp-Sewing  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Berlin

Es braucht nur Mut

Das Netzwerk ELNET hat zwei Projekte und einen Journalisten für ihr Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet. Auch einen Ehrenpreis gab es

von Katrin Richter  26.11.2025

Feiertage

Chanukka-Geschenke für Kinder: Augen auf beim Kauf

Gaming-Konsole, Teddybär oder Carrera-Bahn - Spielzeug dürfte bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel stehen. Worauf zu achten ist - und wann schon der Geruch stutzig machen sollte

 26.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 26.11.2025 Aktualisiert