Berlin

Exemplarisches geleistet

Das Jüdische Museum Berlin hat die Zeitzeuginnen Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch sowie den Unternehmer Hasso Plattner mit dem »Preis für Verständigung und Toleranz« geehrt. Die undotierte Auszeichnung wurde am Samstagabend von Museumsdirektor Peter Schäfer auf dem traditionellen Jubiläums-Dinner der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum übergeben.

Auszeichnung wie Preisträger stünden dafür, die Vergangenheit fruchtbar zu machen, um sich ungeachtet der ethnischen, religiösen und kulturellen Identität für ein respektvolles Miteinander einzusetzen, erklärte Schäfer.

Barenboim Der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim, würdigte die Autorin und Journalistin Renate Lasker-Harpprecht (92) sowie ihre Schwester, die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch (91), als Persönlichkeiten, die »für den Prozess der deutschen Vergangenheitsbewältigung und für die Zukunft unserer Gesellschaft Exemplarisches geleistet« haben. Sie hätten sich trotz ihrer Vergangenheit »in besonderem Maße für Menschenwürde und den Dialog zwischen Kulturen und Religionen sowie die geschichtliche Verantwortung Deutschlands« eingesetzt.

Die beiden 1924 und 1925 in Breslau geborenen Schwestern überlebten in der NS-Zeit die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und Bergen-Belsen. Anita Lasker ist eine der letzten bekannten Überlebenden des »Mädchenorchesters von Auschwitz«. Ihre Eltern wurden 1942 deportiert und ermordet.

Anita Lasker wurde Gründungsmitglied des English Chamber Orchestra. Renate Lasker arbeitete als Journalistin zunächst für die BBC, später für den WDR in Köln und für das ZDF in den USA. 1997 veröffentlichte Anita Lasker-Wallfisch ihre Erinnerungen Ihr sollt die Wahrheit erben, seitdem engagiert sie sich als Zeitzeugin. Auch Renate Lasker-Harpprecht, die seit vielen Jahren in Frankreich lebt, berichtete in den vergangenen Jahren öffentlich über ihre Geschichte.

Wohltätigkeit
Der Physiker und ehemalige SAP-Manager Henning Kagermann würdigte den Preisträger Hasso Plattner (72) als Unternehmer, Gelehrten und Kreativen, »der Bleibendes geschaffen hat«. SAP-Gründer und Mäzen Plattner sei ein »Verfechter der aktiven Toleranz, der Verständigung und der Demokratisierung des Wissens«. So fördere er über seine eigene Stiftung Wissenschaft, Kultur und soziale Projekte wie etwa den Kampf gegen Aids in Afrika. 2013 trat Plattner der Initiative »The Giving Pledge« bei, deren Mitglieder versprechen, die Hälfte ihres Vermögens wohltätigen Zwecken zu spenden.

Mit dem »Preis für Verständigung und Toleranz« werden seit 2002 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik ausgezeichnet, die sich auf herausragende Weise um Verständigung und Toleranz verdient gemacht haben. epd/ja

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025