Brandenburg

Erster jüdisch-christlich-muslimischer Garten eröffnet

Kirschbäume in voller Pracht (Symbolbild) Foto: imago

Am früheren Kloster Lindow in Brandenburg gibt es jetzt einen bundesweit einmaligen interreligiösen »Garten des Buches«.

»Das erste jüdisch-christlich-muslimische Gartenprojekt in Deutschland baut wichtige historische und kulturelle Brücken zwischen Judentum, Christentum und Islam«, erklärte Kulturministerin Martina Münch (SPD) zur Eröffnung am Mittwoch in Lindow bei Neuruppin. Münch ist Schirmherrin des in Form eines Labyrinths gestalteten Gartens.

In dem Garten wachsen Pflanzen wie Mandel-, Apfel- und Zedernbäume.

TORA Die Pflanzen im »Garten des Buches«, die sowohl in der Bibel als auch in der Tora und im Koran eine wichtige Rolle spielen, »laden auf eine sehr sinnliche und greifbare Weise ein, sich mit den jeweiligen religiösen Kontexten der Pflanzen zu beschäftigen«, betonte Münch.

Der Garten sei ein Beitrag, die Religionen mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten zu entdecken und über Generationen und Kulturen hinweg miteinander ins Gespräch zu kommen. Dies sei in einer Zeit, »in der weltweit Populismus, Nationalismus, religiöser Fanatismus und Hass geschürt werden, ein wichtiges Signal, dass ein friedliches und respektvolles Miteinander der Kulturen und Religionen möglich ist«.

In dem Garten wachsen Pflanzen wie Mandel-, Apfel- und Zedernbäume, die sowohl in der Tora, der Bibel als auch im Koran zu finden sind. Tafeln zitieren aus den heiligen Büchern und erläutern den religiösen Kontext.

Das Projekt wird unter anderem von der Jüdischen Gemeinde Oranienburg mitgetragen.

INTERKONFESSIONELL Initiator des Projektes ist den Angaben zufolge der Vorsitzende des Stiftkapitels Kloster Lindow, Horst Borgmann. Das Projekt wird von der Jüdischen Gemeinde »Wiedergeburt« in Oranienburg, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, dem Verein der Muslime in Potsdam sowie zahlreichen lokalen, regionalen und internationalen Organisationen unterstützt. Die Anlage wird zum Teil aus EU-Mitteln finanziert.

Das Kloster Lindow wurde um 1230 als Zisterzienserinnenkloster gegründet und war das Hauskloster der Lindow-Ruppiner Grafen. Heute befindet sich auf dem Areal, das dem Stiftkapitel Kloster Lindow gehört, ein evangelisches Seniorenzentrum, in der Klosteranlage finden regelmäßig Kultur-Veranstaltungen statt.  epd/ja

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025