Berlin

Ernst Ludwig Ehrlich Medaille für scheidende HU-Präsidentin

Foto: imago images/Emmanuele Contini

Die scheidende Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität (HU), Sabine Kunst (66), erhält die Ernst Ludwig Ehrlich Medaille für die Wissenschaften und Künste. Wie das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) am Mittwoch in Berlin bekannt gab, ist die Ehrung im kommenden Frühjahr geplant. Laudatorin ist die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz (SPD).

Kunst habe sich seit der Gründung von ELES »auf einzigartige Weise für die Förderung einer künftigen Verantwortungselite der jüdischen Gemeinschaft engagiert und wegweisende Akzente für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland gesetzt«, begründete das Studienwerk die Auszeichnung.

Es vergibt die Medaille an Persönlichkeiten, die sich auf besondere Weise um die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und das Studienwerk verdient gemacht haben. Frühere Preisträgerinnen sind die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, Ex-Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die frühere Generalsekretärin des katholischen Cusanuswerks, Claudia Lücking-Michel.

Das Studienwerk ist nach dem in Berlin geborenen Historiker und Judaisten Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) benannt. Er engagierte sich bereits wenige Jahre nach der Schoah für den Dialog von Juden und Christen. Das ELES gehört seit 2009 zu den 13 staatlich anerkannten Begabtenförderungswerken in Deutschland für Studierende. Es förderte nach eigenen Angaben bisher mehr als 750 Akademikerinnen und Akademiker.

Kunst stand seit Mai 2016 an der Spitze der HU. In diesem Herbst kündigte sie an, ihr Amt zum Jahresende niederzulegen. Sie begründete dies mit dem neuen Berliner Hochschulgesetz, dessen wissenschaftspolitische Weichenstellungen sie »für gut gemeint, aber schlecht gemacht« halte.

Vor ihrer HU-Präsidentschaft war die promovierte Ingenieurin und Politikwissenschaftlerin fünf Jahre Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Ihre Schwester ist Kirsten Fehrs, die Bischöfin der Nordkirche im Sprengel Hamburg und Lübeck. kna/ja

München

Das Schweigen brechen

Stephan Lebert und Louis Lewitan stellten ihr neues Buch »Der blinde Fleck« über ein deutsches Tabu und seine Folgen vor

von Helen Richter  03.07.2025

Sport

Fit mit Makkabi

Schmerzt der Rücken? Fehlt die Kraft? Wir haben vier Übungen für alle, die fit im Alltag werden wollen. Gezeigt hat sie uns Noah von Makkabi

von Katrin Richter  03.07.2025

Berlin

»Wie vorm Berghain«

Avi Toubiana über das Kosher Street Food Festival, organisatorische Herausforderungen und Warteschlangen

von Helmut Kuhn  03.07.2025

Lesung

Familiengeschichten

Der Autor Daniel Zylbersztajn-Lewandowski stellte im »taz-Café« zwei Bücher über seine Vorfahren vor – und lernte bislang unbekannte Verwandte kennen

von Alicia Rust  03.07.2025

Chemnitz

Marx und Mikwe

Die Jüdische Gemeinde präsentiert sich im Kulturhauptstadtjahr zwischen Baustelle, Geschichte und Begegnung. Ein Ortsbesuch

von Anett Böttger  02.07.2025

Meinung

Nicht ohne meine Klimaanlage!

Warum sich Deutschland im Sommer an Israel ein Beispiel nehmen sollte

von David Harnasch  02.07.2025 Aktualisiert

Interview

Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne

Yael Adler über die Frage, wie wir uns am besten schützen können und was wir im Sommer von den Israelis lernen können

von Philipp Peyman Engel  02.07.2025 Aktualisiert

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

München

Gedenken in schwerer Zeit

Die Stadt erinnerte an jüdische Opfer des NS-Regimes. Die Angehörigen aus Israel konnten wegen des Krieges nicht anreisen

von Luis Gruhler  01.07.2025