Manipulationsvorwürfe

Erneuter Appell

Zentralratspräsident Josef Schuster Foto: ZR

In Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen rund um die Berliner Gemeindewahlen hat der Zentralrat der Juden in Deutschland Kritik an Gideon Joffe, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, geübt.

In einer Mitteilung des Zentralrats hieß es am Mittwoch: »Die Sommerferien in Berlin gehen zu Ende, und der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Dr. Gideon Joffe, ist aus dem Urlaub zurückgekehrt. Leider hat er bislang entgegen seiner Ankündigung nichts dafür getan, die gegen ihn erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit den Gemeindewahlen zu entkräften und das Vertrauen in den Vorstand wiederherzustellen.«

Medienberichte Presseberichten sei zu entnehmen, dass »bereits vier Strafanzeigen gegen den Gemeindevorstand im Zusammenhang mit den Manipulationsvorwürfen bei den Gemeindewahlen erstattet wurden«, teilte der Zentralrat der Juden weiter mit. Schon jetzt sei »ein Schaden für die Jüdische Gemeinde zu Berlin und die jüdische Gemeinschaft in Deutschland entstanden«.

Im rbb-Fernsehen waren im Juli Vorwürfe erhoben worden, bei den Wahlen zum Parlament der Jüdischen Gemeinde zu Berlin 2011 seien Briefwahlscheine manipuliert und Wahlkreuze nachgetragen worden. Der Gemeindevorsitzende Gideon Joffe hatte daraufhin in einem Video auf der Website der Gemeinde erklärt, dies treffe nicht zu. Es handele sich um falsche Behauptungen und völlig haltlose Vorwürfe eines ehemaligen Kultusdezernenten der Gemeinde.

Die Gemeinde teilte auf ihrer Website zudem mit, nach der Sommerpause eine rückhaltlose Aufklärung der Sachverhalte voranzutreiben und nochmals Stellung zu nehmen. Sämtliche Presseanfragen würden im September beantwortet, hieß es dort.

Vorstand Der Zentralrat appellierte am Mittwoch erneut an den Berliner Vorstand, zur Aufklärung der Vorgänge unverzüglich beizutragen, »um weiteren Schaden von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und von der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland insgesamt abzuwenden«.

Es liege nun am Vorstand der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, im anhängigen Verfahren vor dem Schiedsgericht beim Zentralrat der Juden transparent und kooperativ an der Aufklärung der Vorwürfe zur Wahlmanipulation mitzuwirken.

Außerdem legte der Zentralrat der Juden den Vertretern der Berliner Gemeinde bereits zum zweiten Mal nahe, bis zur abschließenden Klärung des Sachverhalts ihre Ämter in den Gremien des Zentralrats ruhen zu lassen. ja

Stuttgart

Geige, Cello, Kickboxen

Die Musikerinnen Taisia und Elina über den Karl-Adler-Wettbewerb, Spaß und eigene Stücke

von Christine Schmitt  16.07.2025

Jiddisch

Der unerfüllte Traum

Im Rahmen der Scholem-Alejchem-Vortragsreihe sprach der Judaist Gennady Estraikh über die Geschichte von Birobidschan

von Nora Niemann  16.07.2025

München

»Unsere jüdische Bavaria«

80 Jahre Israelitische Kultusgemeinde München und 40 Jahre Präsidentschaft von Charlotte Knobloch: Am Dienstagabend wurde das Doppeljubiläum mit einem Festakt gefeiert. Für einen scharfzüngigen Höhepunkt sorgte der Publizist Michel Friedman

von Christiane Ried  16.07.2025

München

»Ich habe größten Respekt vor dieser Leistung«

Zum 40-jährigen Dienstjubiläum von Charlotte Knobloch wird sie von Zentralratspräsident Josef Schuster geehrt

 16.07.2025

Porträt der Woche

»Musik war meine Therapie«

Hagar Sharvit konnte durch Singen ihre Schüchternheit überwinden

von Alicia Rust  15.07.2025

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025

Bonn

Schoa-Überlebende und Cellistin Anita Lasker-Wallfisch wird 100

Sie war die »Cellistin von Auschwitz« - und später eine engagierte Zeitzeugin, die etwa vor Schülern über ihre Erlebnisse unter dem NS-Regime sprach. Jetzt feiert sie einen besonderen Geburtstag

von Leticia Witte  15.07.2025

Würdigung

Er legte den Grundstein

Vor 100 Jahren wurde Simon Snopkowski geboren. Zeitlebens engagierte sich der der Schoa-Überlebende für einen Neubeginn jüdischen Lebens in Bayern

von Ellen Presser  14.07.2025