Kompakt

Erinnerung, Unterstützung, Gedenken

Die Jüdische Gemeinde in Dresden Foto: imago stock&people

Dresden

In Dresden soll künftig eine Gedenktafel an die von den Nazis ermordete Avantgarde-Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899–1940) erinnern. Lohse-Wächtler war 1940 in die Landesheil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert und im Rahmen der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Aktion vergast worden. Wie der Landesfrauenrat am Freitag als Initiator in Dresden mitteilte, soll die Tafel an diesem Donnerstag im Foyer der Dresdner Hochschule für Bildende Künste enthüllt werden, der Lehr- und Wirkungsstätte von Lohse-Wächtler. Die gebürtige Dresdnerin besuchte schon in jungen Jahren die Kunstgewerbeschule und die Kunstakademie, wo sie Kontakte zu den Künstlern der »Dresdner Sezession 1919« knüpfte. Wächtler lebte eine Zeit lang mit ihrem Mann, dem Maler und Sänger Kurt Lohse, in Hamburg. Mit der Trennung von ihrem Mann verschlechterte sich ihr seelischer und psychischer Zustand. Sie wurde zunächst in die Landesheil- und Pflegeanstalt Arnsdorf gebracht, später nach Pirna-Sonnenstein. In der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein wird seit 2000 in der ständigen Ausstellung an Lohse-Wächtlers Leben und Werk erinnert.  ja

Mönchengladbach

Der Oberbürgermeisterkandidat der Grünen von Mönchengladbach will der jüdischen Gemeinde helfen. Das ist Teil des Programms des überraschend zum Kandidaten gekürten Grünen-Politikers Boris Wolkowski. Der 44-Jährige und seine Partei wollen den Bau einer Synagoge für die jüdische Gemeinde unterstützen, heißt es in der »Westdeutschen Zeitung«.  ja

Würzburg

Am vergangenen Donnerstag hat die Gemeinschaft Sant’ Egidio gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg an die Deportation der Juden aus Würzburg erinnert. Bei der Schlusskundgebung sprach auch Zentralratspräsident Josef Schuster, wie die »Main-Post« schreibt. Am 27. November 1941 waren mehr als 200 Juden aus Würzburg, unter ihnen auch Kinder, von den Nationalsozialisten aus Würzburg abtransportiert worden. Zu Fuß und mitten in der Nacht mussten sie den Weg von der Innenstadt zum Güter- und Ladebahnhof zurücklegen. Von dort wurden sie über Nürnberg bis nach Schirotawa bei Riga gebracht. Das genaue Schicksal der jüdischen Männer, Frauen und Kinder aus Würzburg lässt sich kaum mehr rekonstruieren. Historiker vermuten, dass der Großteil von ihnen im Wald von Bikernieki in Riga von der Sicherheitspolizei an offenen Massengräbern erschossen wurde.  ja

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025