Stuttgart

Einsatz für Minderheiten

Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung Foto: dpa

Die in Berlin ansässige Amadeu Antonio Stiftung ist am Montag in Stuttgart mit der Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Medaille ausgezeichnet worden. Die Stiftung sei eine »beherzte Kämpferin gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus«, sagte der baden-württembergische Landtagspräsident Wilfried Klenk (CDU) bei einer Feierstunde im Alten Schauspielhaus Stuttgart.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, gratulierte den Preisträgern. Diese Auszeichnung komme genau zum richtigen Zeitpunkt, sagte er: »Denn es ist wichtig, die Menschen zu stärken, die unermüdlich und unerschrocken für eine tolerante Gesellschaft kämpfen.«

Die erstmals verliehene undotierte Auszeichnung wird vom Landtag und der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) vergeben. Sie würdigt Engagement gegen Minderheitenfeindlichkeit und Vorurteile in Wissenschaft und Publizistik.

Opferhilfe
Die Amadeu Antonio Stiftung hat nach eigenen Angaben mehr als 800 lokale Initiativen und Projekte auf den Gebieten demokratische Jugendkultur, Schule und Opferhilfe sowie kommunale Netzwerke unterstützt. Benannt ist sie nach dem Afrikaner Amadeu Antonio, der Ende 1990 in Eberswalde von Neonazis getötet wurde. Landtagspräsident Klenk betonte, dass im Blick auf die aktuelle Situation der Flüchtlinge alle Bürger gefordert seien, jeglicher Menschenfeindlichkeit zu wehren.

Der Namensgeber der Auszeichnung, Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer, wurde 1738 Opfer eines judenfeindlichen Justizmords in Stuttgart. Vorausgegangen war ein Schauprozess, in dessen Verlauf es zu zahlreichen Rechtsbrüchen kam. Seine Geschichte wurde von den Nationalsozialisten mit dem Propagandafilm »Jud Süß« antisemitisch instrumentalisiert.

Neujahrsempfang Die Verleihung der Medaille geht auf eine Initiative der IRGW zurück. Sie hatte vorgeschlagen, gemeinsam mit dem Landtag die Auszeichnung ins Leben zu rufen. Entstanden war die Idee im Zusammenhang mit der Gedenkveranstaltung am 7. November 2013 in Stuttgart anlässlich des 275. Jahrestags der Hinrichtung von Oppenheimer. Eingebettet war die Verleihung in den Neujahrsempfang der Gemeinde zum neuen jüdischen Jahr 5776. epd/ja

Friedrichshain-Kreuzberg

Antisemitische Slogans in israelischem Restaurant

In einen Tisch im »DoDa«-Deli wurde »Fuck Israel« und »Free Gaza« eingeritzt

 19.04.2024

Pessach

Auf die Freiheit!

Wir werden uns nicht verkriechen. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir sind stolze Juden. Ein Leitartikel zu Pessach von Zentralratspräsident Josef Schuster

von Josef Schuster  19.04.2024

Sportcamp

Tage ohne Sorge

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin und Makkabi luden traumatisierte Kinder aus Israel ein

von Christine Schmitt  18.04.2024

Thüringen

»Wie ein Fadenkreuz im Rücken«

Die Beratungsstelle Ezra stellt ihre bedrückende Jahresstatistik zu rechter Gewalt vor

von Pascal Beck  18.04.2024

Berlin

Pulled Ochsenbacke und Kokos-Malabi

Das kulturelle Miteinander stärken: Zu Besuch bei Deutschlands größtem koscheren Foodfestival

von Florentine Lippmann  17.04.2024

Essay

Steinchen für Steinchen

Wir müssen dem Tsunami des Hasses nach dem 7. Oktober ein Miteinander entgegensetzen

von Barbara Bišický-Ehrlich  16.04.2024

München

Die rappende Rebbetzin

Lea Kalisch gastierte mit ihrer Band »Šenster Gob« im Jüdischen Gemeindezentrum

von Nora Niemann  16.04.2024

Jewrovision

»Ein Quäntchen Glück ist nötig«

Igal Shamailov über den Sieg des Stuttgarter Jugendzentrums und Pläne für die Zukunft

von Christine Schmitt  16.04.2024

Porträt der Woche

Heimat in der Gemeinschaft

Rachel Bendavid-Korsten wuchs in Marokko auf und wurde in Berlin Religionslehrerin

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.04.2024