Düsseldorf

Ein verlässlicher Mensch

Preisgeber: Frank M. Müller und Ruth Rubinstein (r.) ehren die Verlegerin Friede Springer. Foto: Jörn Neumann

Verlegerin Friede Springer ist am Donnerstag mit der Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet worden. Damit ehrt die Jüdische Gemeinde Düsseldorf Menschen, die sich um den Dialog zwischen Juden und Nichtjuden verdient gemacht haben.

»Sie ist ein Leuchtturm unserer Zeit, eine moderne Heldin – als Mensch«, erklärte Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, in ihrer Laudatio.

Überzeugung Friede Springer habe nicht nur das Lebenswerk ihres Mannes bewahrt, sondern den Kampf gegen Antisemitismus und die Unterstützung des Staates Israel aus eigener Überzeugung weiter verfolgt. Dazu trage sie mit der Unterstützung von Forschungs-, Bildungs- und Kulturprojekten in Tel Aviv und Jerusalem durch Spenden und Stiftungen bei.

»Den Dialog, den Axel Springer begann, führen Sie fort«, sagte Knobloch in der Synagoge der Düsseldorfer Gemeinde. »Sie können nicht schweigen, wenn Antisemitismus seine hässliche Fratze zeigt.« Friede Springer würde die Sorgen der jüdischen Gemeinschaft ernst nehmen und ihr dabei helfen, die Feinde zu benennen und zu bekämpfen. »Wir können uns auf Friede Springer verlassen«, erklärte Knobloch.

Seit 1991 verleiht die Jüdische Gemeinde Düsseldorf im Rahmen ihres Neujahrsempfangs die Josef-Neuberger-Medaille an nichtjüdische Personen, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben.

Preisträger Mit Frank Schirrmacher, dem Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wurde im vergangenen Jahr bereits eine Größe der Medienwelt geehrt. Weitere Preisträger waren unter anderen Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie der damalige Bundespräsident Roman Herzog (2000) und Johannes Rau, als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (1991).

Unter den Gästen befanden sich der ehemalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, der NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers, die ehemaligen Preisträger Burkhard Hirsch, Bernd Schmalhausen, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und die Unesco-Sonderbotschafterin Ute Ohoven. .

www.jgd.de

Ostfriesland

Albrecht Weinberg demonstriert mit Hunderten in Leer

Der Schoa-Überlebende ging gegen Rechtsextremismus und für Demokratie auf die Straße

 08.02.2025

Engagement

Süße Toleranz

»move2respect« heißt ein neues Projekt, das jüdische und muslimische Jugendliche zusammenbringt. Eine erste Begegnung gab es beim Pralinenherstellen in Berlin

von Frank Toebs  06.02.2025

Gemeinden

Musik, Theater, Lesungen

Für jeden etwas dabei: Der Zentralrat der Juden stellt sein Kulturprogramm vor

von Christine Schmitt  06.02.2025

Kino

Unerträgliche Wahrheiten

Das Dokudrama »Die Ermittlung« über den ersten Auschwitz-Prozess wurde bei den Jüdischen Filmtagen gezeigt

von Nora Niemann  05.02.2025

Interview

»Wo immer wir gebraucht werden – wir sind da«

Rabbiner David Geballe über Seelsorge in der Bundeswehr und die Vermittlung von Wissen

von Helmut Kuhn  04.02.2025

Porträt der Woche

Frau der ersten Stunde

Avital Toren wurde vor 30 Jahren gebeten, die Gemeinde in Heilbronn aufzubauen

von Gerhard Haase-Hindenberg  02.02.2025

Hamburg

»Wir sind dran!«

Von Klimawandel bis jüdische Identität: Der Jugendkongress 2025 verspricht vier intensive Tage

von Florentine Lippmann  02.02.2025

Leer (Ostfriesland)

Schoa-Überlebender Weinberg will mit Steinmeier sprechen

Nach seiner Ankündigung, das Bundesverdienstkreuz abzugeben, hat der fast 100-jährige Zeitzeuge ein Gesprächsangebot des Bundespräsidenten angenommen

 31.01.2025

Berlin

Jüdische Stimmen zur Asyl-Abstimmung: Ein Überblick

Wie blicken Juden auf den Vorwurf, die CDU reiße die Brandmauer zur AfD ein? Wir haben uns umgehört

von Imanuel Marcus  30.01.2025