München

Ein Stück Heimat

Die Bibliothek soll das hebräischsprachige Leben in München fördern. Foto: Felix Balandat

Ob Kinderbücher, Belletristik, Sachbücher oder Enzyklopädien – in der jüngst eröffneten Bibliothek in den zentral gelegenen Räumlichkeiten der Europäischen Janusz Korczak Akademie (EJKA) ist für jeden, der Iwrit beherrscht, etwas dabei.

Die Hasifriya (hebräisch: Bibliothek) des israelischen Kultur- und Integrationsvereins Bayit will israelischen Expats in München ein Stück Heimat bieten. Mit Autorenlesungen, Musik- und Lesestunden für Kinder oder einer dreitägigen Schreibwerkstatt für Erwachsene soll die Bibliothek das hebräischsprachige Leben in München fördern, wie Initiator Eitan Levi erklärt.

statistik Laut städtischer Statistik wohnten 2017 in der bayerischen Landeshauptstadt 841 Israelis. Eitan Levi schätzt ihre Zahl jedoch höher. »Viele sind mit ihren europäischen Pässen gemeldet. Ich schätze, dass es hier, umliegende Städte mit eingerechnet, um die 3000 jüdische Israelis gibt«, sagt er. Der aus Kfar Saba stammende Judaist und Lehrer arbeitet als Vorsitzender des Bayit-Vereins mit inzwischen 50 Familien zusammen. Die Bibliothek richtet sich nach den Bedürfnissen der israelischen Community.

So war die erste Veranstaltung ein Arabischkurs. »Jüdische Israelis lernen Arabisch anders. Es ist eben auch eine semitische Sprache und dem Hebräischen sehr ähnlich«, erklärt Levi. Als Lehrerin wurde eine christlich-arabische Israelin gefunden. Aufgrund des großen Interesses ist bereits ein zweiter Kurs in Planung.

Die Hasifriya will sich in Zukunft auch an ein deutschsprachiges Publikum richten. Etwa die Hälfte der Mitglieder des Bayit-Vereins, meist Partner von Münchner Israelis, sind nichtjüdische Deutsche. Für sie ist ein Hebräischkurs in Planung.

idee Die Idee zur hebräischen Bibliothek kam Eitan Levi während der Weihnachtszeit. »Jeden Tag laufe ich mit meinen Kindern auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten an der lokalen Bücherei vorbei. Im Advent sehe ich dort immer wieder glückliche Kinder, die etwas von ihren Eltern vorgelesen bekommen. Da dachte ich mir: Wäre doch schön, wenn wir auch eine hebräische Bibliothek hätten!«

Mit der Europäischen Janusz Korczak Akademie war schnell ein Partner gefunden, der dem Bayit-Verein einen Raum zur Verfügung stellte. »Als offene jüdische Bildungseinrichtung hat uns diese Idee natürlich sofort begeistert«, sagt EJKA-Präsidentin Eva Haller. Insbesondere der Schwerpunkt auf Kinder- und Familienarbeit passe sehr gut zum Konzept der Akademie, die nach dem jüdisch-polnischen Erzieher und Kinderarzt Janusz Korczak benannt ist.

Der Verein freut sich weiterhin über Bücherspenden, insbesondere Neuerscheinungen und andere neuwertige Bücher.

Janusz Korczak Haus, Sonnenstraße 8. Geöffnet Mo 15.30 bis 20 Uhr, Di 15 bis 21.30 Uhr, Fr 10 bis 13 Uhr

Weitere Informationen unter heblimuc@gmail.com

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Chanukkia

Kleine Leuchter, große Wirkung

Von der Skizze bis zur Versteigerung – die Gemeinde Kahal Adass Jisroel und die Kunstschule Berlin stellen eine gemeinnützige Aktion auf die Beine. Ein Werkstattbesuch

von Christine Schmitt  12.12.2025

Porträt der Woche

Endlich angekommen

Katharina Gerhardt ist Schauspielerin und fand durch ihren Sohn zum Judentum

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.12.2025

Würzburg

Josef Schuster: Hoffnung und Zivilcourage in schwierigen Zeiten

In einem Zeitungsbeitrag verbindet der Präsident des Zentralrates Chanukka mit aktuellen Herausforderungen

 12.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025