Frankfurt/ Main

Ein Preis für die Eintracht

Matthias Thoma (M.) erhält Logen-Preis. Foto: Rafael Herlich

Es wäre noch mehr Eintracht-Prominenz gekommen, hätten die Fußballer nicht zum Auswärtsspiel nach Hannover fahren müssen. Zumindest aber die Hauptperson beehrte das Dinner der B’nai-B’rith-Frankfurt-Schönstädt-Loge im Hotel Interconti: Mathias Thoma, Direktor des Eintracht-Frankfurt-Museums.

Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens zeichnete die Loge ihn mit ihrem erstmals vergebenen Ehrenpreis für »Personen, Organisationen oder Institutionen, die sich in außergewöhnlicher Weise um das jüdische Volk verdient gemacht haben«, aus. Stadtkämmerer Uwe Becker war Schirmherr.

Schulen »Matthias Thoma setzt sich großartig für die Aufarbeitung der Geschichte jüdischer Sportler bei Eintracht Frankfurt ein«, lobte Ralph Hofmann, Präsident der Frankfurter Loge und von B’nai B’rith Europa, seinen langjährigen Freund. Thoma mache eine »hervorragende Arbeit«, auch, indem er eng mit den Schulen zusammenarbeite. »Viele Schüler haben muslimische Wurzeln und wissen gar nicht so genau, was in der Nazizeit geschehen ist«, betonte Hofmann. Auch die Zuschauer, die zum Eintracht-Spiel nach Tel Aviv geflogen sind, »waren gut vorbereitet«, sagte Hofmann.

Als besondere Leistung hob Hofmann das Buch von Thoma Wir waren die Juddebube hervor, das 2007 erschienen ist. Thoma hat darin die Geschichte der Eintracht während der Nazizeit zusammengetragen und mit einem Blick auf die Weimarer Republik und die Nachkriegszeit in einen historischen Kontext gebettet. »Ein ausgezeichnetes Geschichtsbuch«, lobte Hofmann.

Das Logendinner war aber auch Anlass für ein wenig Eigenlob. Schließlich unterstützen die B’nai-B’rith-Logen seit ihrer Gründung in New York 1843 die Sozialarbeit der jüdischen Gemeinden.

Auch die Frankfurter Loge ist seit 1888 unermüdlich aktiv: »Wir haben uns unter anderem für die Zusammenführung aller Strömungen in der Gemeinde und die Integration der Emigranten aus den Ländern der GUS eingesetzt«, resümierte Hofmann. Die Hauptarbeit der derzeit 150 Mitglieder zählenden Loge in Frankfurt bestehe »in der karitativen und humanitären Hilfe«.

Berlin

Für mehr Sichtbarkeit

Wenzel Michalski wird Geschäftsführer des Freundeskreises Yad Vashem. Eine Begegnung

von Christine Schmitt  30.04.2025

Hanau

Das zarte Bäumchen, fest verwurzelt

Vor 20 Jahren gründete sich die jüdische Gemeinde – zum Jubiläum wurde eine neue Torarolle eingebracht

von Emil Kermann  30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

von Niklas Hesselmann  30.04.2025

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025