München

Ein Jahr besonderer Prüfung

Erfolgreicher Abschluss in schwieriger Zeit: die elf Abiturientinnen und Abiturienten dieses Jahres Foto: Marina Maisel

Seit Mitte März wurde wegen der Corona-Pandemie vieles abgesagt. Die Verabschiedung der Abiturienten ausfallen zu lassen, kam jedoch nicht infrage. Sie fand in kleinerem Rahmen im Restaurant »Einstein« statt, ohne Vertreter des Kultusministeriums, und die Schulabgänger konnten nur je einen Elternteil mitbringen.

So wie die Abläufe in den Schulen besondere Formen annahmen, »musste vieles neu gedacht werden«, resümierte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch in ihrer Begrüßung. Sie zollte den acht jungen Männern und drei jungen Frauen besonderen Respekt, die Bedingungen ihres Abschlusses seien noch härter und schwieriger gewesen als die früherer Jahrgänge. In einer schwierigen Zeit hätten sie neben dem Abitur eine »erste große außergewöhnliche Prüfung des Lebens bestanden«.

zukunft Rabbiner Shmuel Aharon Brodman wünschte den Abiturienten ebenfalls alles Gute für die Zukunft und – was früher nie ausdrücklich Thema war – Gesundheit.

Für German Djanatliev, der den Abiturjahrgang die letzten zwei Jahre unterrichtete, war es ein bewegender Moment.

Für German Djanatliev, der den Abiturjahrgang die letzten zwei Jahre unterrichtete, war es ein bewegender Moment, seine Schützlinge zu verabschieden. Stets zeichnen Herzenswärme und Wissen die Ansprachen dieses Lehrers aus.

Dieses Mal spannte er den Bogen von dem Spruch Salomons, wonach die Welt nur durch den Atem der Kinder besteht, bis zur Einführung der Schulpflicht ab der Mitte des ersten Jahrhunderts. Lehrstoff seien damals nicht nur Tanach und Kultus- und Sittenlehre gewesen, sondern auch praktische Fächer wie As­tronomie zum Verständnis des Kalenders.

ziel Djanatliev gab seinen jungen Zuhörern als letzte Lektion den Gedanken mit, dass Erfolg eine stete Reise, kein Ziel, sei und dankte ihnen, dass er ihr Lehrer sein durfte. Den Dank der Schüler trug Raphaela Chmiel vor. Religionsunterricht begleitete sie zwölf Jahre lang, angefangen bei Bruria Figdor, gefolgt von Chani Diskin und Michaela Rychlá. Und in der Oberstufe habe German Djanatliev ihnen im Religionsunterricht den Reichtum des Judentums als Teil ihrer Identität nahegebracht.

Für den musikalischen Rahmen sorgte am Klavier die Abiturientin Lilly Hasler. Für IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch ist wichtig, dass Djanatliev auch die nächsten beiden Jahre in München unterrichtet.

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025

Osnabrück

Leben, Lieben, Lachen

Die Jüdische Gemeinde hat ihr erstes Jüdisches Kulturfestival auf die Beine gestellt – mit einem beeindruckenden Programm

von Sophie Albers Ben Chamo  04.09.2025

Frankfurt

Persönlichkeiten mit Haltung

Der Architekt Salomon Korn und der Mediziner Leo Latasch erhalten das Ehrensiegel der Jüdischen Gemeinde

von Eugen El  04.09.2025

Jewish Women* Empowerment Summit

Neue Bündnisse finden

Auch feministische Kreise schlossen jüdische Frauen nach dem 7. Oktober aus. Auf dem Kongress der Bildungsabteilung und der ZWST soll das thematisiert werden. Ein Essay der Keynote-Speakerin Merle Stöver

von Merle Stöver  03.09.2025

Darmstadt

Jüdische Kulturwochen: Großer Andrang bei Eröffnung

Das Programm schließt den Extremismusforscher Ahmad Mansour mit ein

von Imanuel Marcus  03.09.2025

Universität

Starke junge Stimme

Seit dem 7. Oktober 2023 versucht der Verband Jüdischer Studenten in Bayern, mit seinen Aktivitäten vor allem auf dem Campus einen Weg zurück zur Normalität zu finden

von Luis Gruhler  02.09.2025