Nachruf

Ein echter Papenburger

Er war der einzige Schoa-Überlebende, der nach Papenburg zurückkehrte: Wilhelm Polak. Jetzt starb der Vater des jüdischen Comedian Oliver Polak kurz vor seinem 90. Geburtstag. Viele sahen in ihm den »Papenburger mit Leib und Seele«.

Denn trotz Verfolgung und Ausgrenzung, die sein Vater als Viehhändler und Schlächter in Papenburg zu ertragen hatte, trotz der Deportation ins Ghetto Riga und der Internierung im KZ Burggraben bei Danzig, wo ihn russische Soldaten befreiten, kehrte Wilhelm Polak nach Papenburg zurück. Seiner Schwester, die ebenfalls überlebt hatte, konnte er nicht in die USA folgen, da er wegen seiner Lungenkrankheit keine Einreisegenehmigung bekam.

Bauchladen Polak schlug sich mit einem Bauchladen durch, indem er mit dem Rad über Land fuhr und Stoffreste verkaufte. 1954 konnte er im ehemals elterlichen Betrieb sein eigenes Geschäft eröffnen. »Für Papenburg ist das Leben von Wilhelm Polak ein Zeichen dafür, dass selbst nach den Verheerungen und Gräueltaten des Nationalsozialismus ein Neuanfang in unserer Stadt möglich war«, würdigte Bürgermeister Jan Peter Bechtluft (CDU) ihn.

Seine Erlebnisse während der Schoa, die ihn nie losließen, veröffentlichte Wilhelm Polak in dem Buch Erinnerungen an eine unfreiwillige »Reise« – und zurück. Mit seiner Schwester Ilse in New York telefonierte er täglich. ja

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  26.12.2025

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

WerteInitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 24.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025