Sport

Der Countdown läuft

Das Logo der MDG in diesem Jahr


Die Vorfreude auf die Makkabi Deutschland Games ist riesig. »Die Pause war lang, zu lang«, sagt Alex Bondarenko, in dessen Händen die Organisation des Makkabi-Events liegt. Vom 2. bis zum 5. September sollen die Spiele, die wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden mussten, definitiv stattfinden. »Unser Sportevent-Hunger wird nun bald gestillt«, sagt Bondarenko mit Blick auf die kommenden 90 Tage bis zum Start.

Es werden Athleten in mindestens 13 Sportarten an den Start gehen. Der Organisationsleiter zählt auf: Basketball, Beach-Volleyball, Fechten, Fußball, Futsal, Gewichtheben, Kampfsport, Radsport, Schach, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Triathlon. Das sind nicht viel weniger, als vor der Pandemie geplant waren. »Aufgrund einiger Beschränkungen und des Wegfalls der Alterskategorie ›Masters‹ mussten wir einige Sportarten streichen«, sagt Bondarenko. Dennoch werden voraussichtlich mindestens 500 Teilnehmer erwartet.

Nur Genesene, Geimpfte und Getestete dürfen an den Makkabi Deutschland Games teilnehmen.

Ganz ausblenden lässt sich die Pandemie, die zu der Verlegung der Spiele geführt hatte, trotz der stetig sinkenden Infektionszahlen nicht. Für ein besonderes Hygienekonzept werde auf jeden Fall gesorgt, versichert der Organisationsleiter. So dürfen nur Genesene, Geimpfte und Getestete an den Makkabi Deutschland Games teilnehmen. Dies sei auch schon aktuell bei vielen größeren Sportveranstaltungen gang und gäbe, erklärt Bondarenko.

»Wir gehen davon aus, dass bis September die meisten Interessierten und Teilnehmer eine zweite Impfung bekommen werden, die zu dem Zeitpunkt auch schon älter als 14 Tage sein wird«, fügt er hinzu. Falls nicht, werde es eine Testpflicht für alle geben, die die Sportanlagen betreten wollen.

Begleitprogramm Auf der sicheren Seite sei man auch, was die Unterkunft der Sportler angeht. So wurden drei Hotels um den Düsseldorfer Sportpark herum reserviert, von denen eines komplett für Junioren vorgesehen ist. Und trotz aller Vorsicht will Makkabi nicht auf das traditionelle Begleitprogramm inklusive Kabbalat Schabbat verzichten.

Selbstverständlich haben wir ein ausgiebiges Rahmenprogramm mit zahlreichen Highlights. Dazu zählt nicht nur der voraussichtlich bis dato größte Kabbalat Schabbat in Düsseldorf, sondern auch eine fulminante Eröffnungsfeier«, kündigt Bondarenko an. Ergänzt werden diese von zahlreichen Workshops, Ausstellungen und einer großen Party nach der Hawdala am Samstagabend.

Einen weiteren Höhepunkt plant Bondarenko für den letzten Tag. »Nach den Finalspielen werden wir den ersten jüdischen Lauf in Deutschland veranstalten und laden alle ein, an dem ›5 km Hindernis Fun Run‹ mitzumachen!« Abgerundet werde das Ganze von einer stimmungsreichen Abschlusszeremonie und der Siegerehrung beim Familien-BBQ am Sonntag.

Vorbereitung Doch bis es so weit ist, wird Makkabi den Athleten Vorbereitungskurse anbieten, um sich nach der langen Zeit von Lockdowns und wenigen Möglichkeiten sportlich ausprobieren zu können. Dazu führe Makkabi Deutschland weiterhin regelmäßige Lehrgänge in zahlreichen Sportarten durch. »Damit der deutsch-jüdische Kader nicht außer Form kommt«, sagt Bondarenko. Davon abgesehen bereiteten sich die Ortsvereine größtenteils selbstständig vor.

Und erneut blitzt die Vorfreude des Organisationsleiters auf, wenn er sagt: »Man spürt ein wenig Konkurrenz in der Luft, und niemand möchte seine Geheimtipps an die gegnerischen Mannschaften ausplaudern. Wir sind gespannt, welche der 40 Makkabi-Ortsvereine sich noch anmelden und welche Stadt am Ende das Rennen um die Medaillen machen wird.«

Zudem seien deutsche Meisterschaften immer auch Vorbereitung für internationale Spiele. »Unser nächstes großes Event ist die Maccabiah 2022 in Israel. Wir haben großes Herzklopfen und sind gespannt, ob wir unseren Medaillenrekord vom letzten Mal überbieten können«, blickt Bondarenko schon ein wenig voraus.

Porträt der Woche

Zwischen den Welten

Ruth Peiser aus Berlin war Goldschmiedin, arbeitete bei einer Airline und jobbt nun in einer Boutique

von Gerhard Haase-Hindenberg  15.06.2025

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025

Sachsen

Verdienstorden für Leipziger Küf Kaufmann

Seit vielen Jahren setze er sich für den interreligiösen Dialog und den interkulturellen Austausch von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein

 11.06.2025

Oldenburg

Brandanschlag auf Synagoge: Beschuldigter bittet um Entschuldigung

Am 5. April 2024 war ein Brandsatz gegen die massive Tür des jüdischen Gebetshauses in der Leo-Trepp-Straße geworfen worden

 11.06.2025

Erinnerung

731 Schulen erinnern an Anne Frank

Der Aktionstag findet seit 2017 jährlich am 12. Juni, dem Geburtstag des Holocaust-Opfers Anne Frank (1929-1945), statt

 11.06.2025

Grand Schabbaton

Eine 260-köpfige Familie

In Potsdam brachte der»Bund traditioneller Juden« mehrere Generationen zusammen

von Mascha Malburg  11.06.2025

Meinung

Jewrovision: einfach jung und jüdisch sein

Junge Jüdinnen und Juden sind alltäglich Anfeindungen ausgesetzt. Für sie ist die Jewrovision ein Safe Space

von Katrin Richter  11.06.2025