Berlin

Bundesverdienstkreuz, Austausch, Schmitta-Jahr

Neuigkeiten aus dem jüdischen Berlin

 03.09.2021 08:57 Uhr

Klezmermusiker Josif Gofenberg Foto: Omer Messinger

Neuigkeiten aus dem jüdischen Berlin

 03.09.2021 08:57 Uhr

Bundesverdienstkreuz
Auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 30. August das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Josif Gofenberg verliehen. Der Klezmermusiker, aufgrund seiner Erfolge auch »Klezmerkönig von Berlin« genannt, wurde 1949 im ukrainischen Czernowitz geboren. 1990 kam er als sogenannter Kontingentflüchtling nach Deutschland. Neben seiner Dozententätigkeit an der Jüdischen Volkshochschule und der Musikschule Fanny Hensel in Berlin-Mitte gründete er vor 15 Jahren das Orchester »Gofenberg & Chor«, das ausschließlich Lieder in jiddischer und hebräischer Sprache singt. Josif Gofenberg fühlt sich vor allem der Pflege der jiddischen Kultur sowie der christlich-jüdischen Verständigung verbunden. 2013 ist er dafür bereits mit dem Integrationspreis der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin-Mitte ausgezeichnet worden. ja

Austausch
Der Fragenkatalog, den die Mitglieder des europäisch-jüdischen Studierendenverbandes European Jewish Association (EJA) mit nach Berlin brachten, war lang. Mehr als 30 Studierende, Berufsanfänger und Nachwuchskräfte aus jüdischen Gemeinden in Düsseldorf, Paris, Freiburg und anderen Städten reisten zu einem Themenwochenende in die Hauptstadt, um Fragen gesellschaftlicher Entwicklungen, Rahmenbedingen für jüdische Perspektiven und die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland zu diskutieren. Am Freitagabend nahm der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, an einer Gesprächsrunde im Jüdischen Bildungszentrum von Chabad teil. Die Studenten wollten etwa wissen, wie es Politiker beurteilen, dass so wenige Juden Stellen im Öffentlichen Dienst besetzen, und wie der Antisemitismus aufgehalten werden könnte. Felix Klein sagte, »dass Antisemitismus endlich nicht mehr nur als Gefahr für Jüdinnen und Juden wahrgenommen wird, sondern als Bedrohung für unsere Demokratie, für unser Miteinander«. Seine Forderungen brachte er auf eine gängige Formel: »Jüdisches Leben in Deutschland muss sicher und sichtbar sein. Sicherheit ist die Voraussetzung für Sichtbarkeit, Sichtbarkeit aber ist die Voraussetzung für die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland.« cs

Schmitta-Jahr
Was das Schmitta-Jahr, ein Ruhejahr für das Ackerland alle sieben Jahre, für Mensch, Tier und vor allem die Landwirtschaft bedeutet, dieser Frage widmet sich am 12. September um 18 Uhr in einer Zoom-Veranstaltung der Jüdische Natio­nalfonds (JNF-KKL). Als Grundpfeiler der jüdischen Landwirtschaft prägte das Schmitta-Jahr bereits den landwirtschaftlichen Zyklus in biblischen Zeiten. Gemeinsam mit Aviv Eisenband, dem Verantwortlichen für die Durchführung der Schmitta-Jahre bei KKL Israel, soll in dem Online-Vortrag der Blick sowohl auf die Einhaltung dieser Tradition und ihre tiefe Verankerung im halachischen Gesetz und in der Tora gerichtet werden als auch auf seine ökologische Funktion. Anmeldung unter www.jnf-kkl.de/schmitta-special ja

Dialog

Digital mitdenken

Schalom Aleikum widmete sich unter dem Motto »Elefant im Raum« einem wichtigen Thema

von Stefan Laurin  28.03.2024

Jugendzentren

Gemeinsam stark

Der Gastgeber Hannover ist hoch motiviert – auch Kinder aus kleineren Gemeinden reisen zur Jewrovision

von Christine Schmitt  28.03.2024

Jewrovision

»Seid ihr selbst auf der Bühne«

Jurymitglied Mateo Jasik über Vorbereitung, gelungene Auftritte und vor allem: Spaß

von Christine Schmitt  28.03.2024

Literaturhandlung

Ein Kapitel geht zu Ende

Vor 33 Jahren wurde die Literaturhandlung Berlin gegründet, um jüdisches Leben abzubilden – nun schließt sie

von Christine Schmitt  28.03.2024

Antonia Yamin

»Die eigene Meinung bilden«

Die Reporterin wird Leiterin von Taglit Germany und will mehr jungen Juden Reisen nach Israel ermöglichen. Ein Gespräch

von Mascha Malburg  28.03.2024

Hannover

Tipps von Jewrovision-Juror Mike Singer

Der 24-jährige Rapper und Sänger wurde selbst in einer Castingshow für Kinder bekannt.

 26.03.2024

Party

Wenn Dinos Hamantaschen essen

Die Jüdische Gemeinde Chabad Lubawitsch lud Geflüchtete und Familien zur großen Purimfeier in ein Hotel am Potsdamer Platz

von Katrin Richter  25.03.2024

Antisemitismus

»Limitiertes Verständnis«

Friederike Lorenz-Sinai und Marina Chernivsky über ihre Arbeit mit deutschen Hochschulen

von Martin Brandt  24.03.2024

Porträt der Woche

Die Kreative

Mona Yahia stammt aus dem Irak, spricht viele Sprachen, ist Künstlerin und Autorin

von Christine Schmitt  24.03.2024