Ein breites Bündnis von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft über Parteien und Religionsgemeinschaften bis zu Gewerkschaften hat für Sonntag zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel in Berlin aufgerufen. Die Veranstalter erwarten dafür am Nachmittag am Brandenburger Tor rund 10.000 Teilnehmer.
»Israels Sicherheit ist nicht nur deutsche Staatsräson, Israel Existenz zu verteidigen, ist auch die Sache der deutschen Zivilgesellschaft in all ihrer Breite«, sagte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, am Freitag. Die Organisation ist Initiator des Bündnisses.
Bei der Kundgebung sollen unter anderem der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, Vertreter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Deutschen Bischofskonferenz, des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Bundesverbands der Deutschen Industrie und des Deutschen Gewerkschaftsbunds sprechen. Auch Familienmitglieder von israelischen Geiseln sollen zu Wort kommen.
Angriffsziel von Hass
Als Vertreter der Parteien sind SPD-Vorsitzende Saskia Esken, der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, CSU-Generalsekretär Martin Huber und der Linke-Vorsitzende Martin Schirdewan angekündigt. Für den Berliner Senat wird der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eine Rede halten, wie die Senatskanzlei bestätigte.
»Der Überfall der Hamas auf unschuldige Zivilisten am 7. Oktober war eine Zäsur in der Konfliktgeschichte des Nahen Ostens«, sagte Beck. Für diesen Terrorangriff gebe es keine Rechtfertigung. »Wir sind erschüttert, dass in diesen Tagen Jüdinnen und Juden in Deutschland Angriffsziel von Hass, von Anschlägen, von Gewalttätigkeiten und Drohungen sind. Auch hier wollen wir zeigen: Wir stehen an der Seite der Jüdinnen und Juden.« dpa