Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erhält den Israel-Jacobson-Preis der Union progressiver Juden in Deutschland (UpJ). Er bekomme die Auszeichnung in Anerkennung seiner großen Verdienste für das liberale Judentum und die akademische Rabbinerausbildung in Deutschland, teilte die UpJ am Sonntag in Erfurt und Bielefeld mit. Gewürdigt werde auch sein Bekenntnis und seine Liebe zum Staat Israel »im Einklang mit seinen Nachbarn«.
Die Preisverleihung findet den Angaben zufolge am 7. Mai im Beisein des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, im Erfurter Rathaus statt. Die Laudatio auf den Linken-Politiker hält die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch.
Initiative Ramelow hatte sich in der Vergangenheit für die akademische Kantorenausbildung des Potsdamer Abraham-Geiger-Kollegs an der Weimarer Musikhochschule starkgemacht. Zudem seien nach Angaben der UpJ ohne seine Initiative die Thüringer Achava-Festspiele nicht möglich gewesen.
Der Preis ist nach dem Begründer des liberalen Judentums in Deutschland, Israel Jacobson (1768–1828), benannt. Er wird seit 2001 alle zwei Jahre verliehen. Die Union progressiver Juden in Deutschland mit Hauptsitz in Bielefeld wurde 1997 gegründet und vertritt derzeit nach eigenen Angaben bundesweit 26 liberale jüdische Gemeinden und Organisationen. epd