Berlin

Blickpunkt Baustelle

Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbiner Andreas Nachama und Imam Kadir Sanci (v.l.) bei der Feier Foto: Chris Hartung

Der Blick auf die Baustelle des »House of One« ist nun auch von oben möglich. Seit ein paar Tagen lädt eine Info-Box ein, an Veranstaltungen teilzunehmen, sich über alles zu informieren – und eben auch die Fortschritte der Bauarbeiten von der Terrasse des eingeschossigen Containerbaus zu beobachten. Jüngst wurden der Baubeginn und die Eröffnung der Info-Box mit Unterstützern, Freunden und Politikern gefeiert.

Mit der House-of-One-Box erhält die Stiftung wieder einen eigenen Ort für ihre interreligiösen Veranstaltungen, einen Ort des gemeinsamen Lernens voneinander und übereinander. Das Haus vereint drei Religionen unter einem Dach. Ab 2027 sollen hier Christen, Juden und Muslime zusammenkommen.

kosten Einziger Wermutstropfen: Das auf dem Berliner Petriplatz geplante House of One wird deutlich teurer als bisher angenommen. Das sagte der evangelische Pfarrer Gregor Hohberg von der Stiftung House of One am Mittwoch vergangener Woche. Statt 47 Millionen soll der Bau nun 69,5 Millionen Euro kosten. Grund dafür seien durch Pandemie und Ukraine-Krieg gestiegene Kosten, hieß es. Außerdem seien wegen des verzögerten Baustarts neue Nachhaltigkeitsauflagen hinzugekommen. Aktuell summieren sich laut Pressemitteilung die Spenden, öffentlichen Gelder und Eigenmittel auf 53 Millionen Euro.

Roland Stolte, Leiter der Stiftung House of One, sagte, dass bereits viel geschafft sei, aber jetzt »viel zu tun ist«.

»Hier herrscht religiöser Analphabetismus«, sagte Stefanie Remlinger, Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, in ihrer Ansprache. Die Einwohner des Bezirks würden zwar aus 100 verschiedenen Nationen stammen, sich aber wenig begegnen und wenig voneinander wissen. Auch deshalb freue sie sich über das House of One, in dem drei Religionen zusammenkommen. »Wir werden alles dafür tun, dass Sie hier eine Heimat finden«, sagte sie mit Blick auf Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci, die dem Präsidium der Stiftung angehören.

ort der begegnung »Mit diesem temporären Ort auf unserer Baustelle entsteht ein Ort der Begegnung, des Gesprächs, des gemeinsamen Gebets und des Austauschs mitten in Berlin, ein Ausdruck unserer religiös vielfältigen Gesellschaft«, so Rabbiner Andreas Nachama. »Die Aussage, dass religiöse Toleranz ›Mission Impossible‹ ist, akzeptieren wir nicht.« Gemeinsam werde das Haus gebaut, in dem jede Religion einen eigenen Raum bekommt und der vierte eine Begegnungsstätte werden wird.

Roland Stolte, Leiter der Stiftung House of One, sagte, dass bereits viel geschafft sei, aber jetzt »viel zu tun ist«. Immerhin sei es alles andere als ein gewöhnliches Haus. Und in der Zwischenzeit sei viel passiert. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten im Herbst 2021 starten, stattdessen begannen sie jetzt mit 18-monatiger Verzögerung. 2027 soll das Haus, das eine Moschee, eine Kirche und eine Synagoge beherbergen wird, fertig sein. In dem Container der Info-Box ist der Grundriss des Gebäudes zu sehen, auf Schautafeln ist die Chronologie des House of One abgebildet.

Frankfurt am Main

Jüdische Gemeinde sagt »Resonanzräume«-Festival ab

Grund ist die »die aktuelle Eskalation der Situation zwischen Israel und dem Iran«, so die Kulturabteilung

 17.06.2025

Lesung

Ein zeitgenössisches Märchen

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter stellte im Literaturhaus seinen neuen Roman »Stadt der Hunde« vor

von Luis Gruhler  16.06.2025

Urteil

Sicherungsverwahrung nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

Der Mann hatte die Tat eingeräumt und von »Stimmen« berichtet, die ihn zu dem Brandanschlag aufgefordert hatten

von Jörg Nielsen  16.06.2025

Thüringen

Gebete im »Salon Goethe«

Rund 130 Menschen kamen zum Schabbaton der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin nach Weimar

 16.06.2025

Berlin

Unter die Haut

Der Künstler Gabriel Wolff malt, formt und tätowiert »jüdische Identität

von Alicia Rust  15.06.2025

Porträt der Woche

Zwischen den Welten

Ruth Peiser aus Berlin war Goldschmiedin, arbeitete bei einer Airline und jobbt nun in einer Boutique

von Gerhard Haase-Hindenberg  15.06.2025

Berlin

»Drastisch und unverhältnismäßig«

Die Jüdische Gemeinde erhöht die Gebühren ab September deutlich. Betroffene Eltern wehren sich mit einer Petition

von Christine Schmitt  12.06.2025

Hamburg

Kafka trifft auf die Realität in Tel Aviv

Ob Krimi, Drama oder Doku – die fünften Jüdischen Filmtage beleuchten hochaktuelle Themen

von Helmut Kuhn  12.06.2025

Weimar

Yiddish Summer blickt auf 25 Jahre Kulturvermittlung zurück

Zwischen dem 12. Juli und 17. August biete die internationale Sommerschule für jiddische Musik, Sprache und Kultur in Weimar diesmal insgesamt über 100 Programmbausteine an

von Matthias Thüsing  11.06.2025